Er durfte die Eröffnungsrede auf der „Münchner Sicherheitskonferenz“ halten Der forderte von unserem geliebten Deutschland mit all seinen Deutschen mehr „Engagement“ in der Welt. Unsere bisher in Kriegsdingen so zurückhaltende Bundesrepublik solle sich „früher, entschiedener und substantieller einbringen“. Jahrzehntelang haben deutsche Politiker sich hinter der „historische(n) Schuld“ versteckt und damit die eigene, vor allem militärische „Zurückhaltung“ begründet. Jetzt aber sei wieder eine „aktivere Rolle nötig“.
61 Prozent des jüngst wieder einmal befragten deutschen Volkes sind gegen den Krieg in Afghanistan. Vielleicht hat die Frage gelautet: Sind sie dafür, dass im Namen der Freiheit, der Christlichkeit, der heiligen Werte der westlichen Ordnung in Afghanistan Zivilisten umgebracht werden? Vielleicht wurde auch nur gefragt: Sind Sie dafür dass deutsche Soldaten den Frieden in Afghanistan sichern?
Egal was gefragt wurde, das Ergebnis ist klar. Das Ergebnis ist schon seit Jahren eindeutig. Die Mehrheit der befragten Deutschen ist für einen schnellen Abzug der deutschen Truppe aus Afghanistan. Und er hat auch bisher nichts gebracht, dieser Einsatz. Die Verbesserung der Infrastruktur für die Afghanen ist kaum geschehen, statt dessen sind deutsche Soldaten und Afghanen ums Leben gekommen, darunter viele unschuldige Zivilisten.
Wenn jetzt die deutsche Verteidigungsministerin für eine Fortführung deutscher Beteiligung ist, dann hat er eine andere Meinung als die Mehrheit des deutschen Volkes. Das ist nicht weiter schlimm. Jeder kann seine Meinung haben. Wir sind ein freies Land im freien Westen.
Schlimm wird es erst, wenn die vom deutschen Volk beauftragte Frau einfach ihre eigene Meinung(oder wessen Meinung auch immer) durchsetzt, statt ihren vom deutschen Volk angenommenen Auftrag pflichtgemäß auszuführen.
Stellen wir uns mal vor, in einem Betrieb, stellen sie sich einen Hausmeister vor, der entgegen seiner Aufgabenstellung, ausschließlich die Treppe vor dem Küchentrakt vom Schnee beräumt, damit er nachher leichter zum Essen kommt, die innerbetrieblichen Transportwege aber nicht räumt, obwohl diese für den betrieblichen Ablauf sehr bedeutend sind..
Diesen Hausmeister zu disziplinieren gibt es einige Möglichkeiten. Drastisch wäre, natürlich nach dreimaliger Abmahnung, die Entlassung.
Unseren Verteidigungsminister zur Ordnung zu rufen scheint ungleich schwerer. Es wird anscheinend nicht einmal der Versuch unternommen.
Unsere Minister werden wegen anderer Delikte entlassen. „Von und zu“ musste wegen einer gefälschten Arbeit gehen. F. J. Jung ist da vielleicht die Ausnahme. Er gab vor so etwas wie ein Gewissen zu haben und trat nach der „Kunduz-Affäre“ zurück. Zuvor hatte er allerdings für das Abschießen von Zivilflugzeugen plädiert, wenn sie entführt werden würden. Scharping ging wegen der Mallorca-Affäre aus dem Amt.
Um die Meinung des deutschen Volkes jedenfalls haben sie sich allesamt immer wenig gekümmert. Sonst wären keine deutschen Soldaten mehr in Afghanistan und wären nie im Mazedonien gewesen –außer im Urlaub.
Unser aller Gauck hat gesprochen. Ein ehemaliger, in der DDR predigender Pfarrer. Ein Mann der Kirche. Immer noch Christ. Er spricht sich für mehr bewaffnetes Engagement aus. Auf einer Konferenz, die bekannt dafür ist, sich für mehr bewaffnetes Engagement in der Welt einzusetzen.
Scheinbar ist er von seinen Grundsätzen abgewichen. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ –
Welches Auge haben ihm denn die Afghanen ausgekratzt? Oder haben die Somalis ihm einen Zahn ausgeschlagen?
Nun, eigentlich ist er in guter Tradition. Seit Anbeginn des europäischen Christentums wird im Namen dieses Gottes getötet. Erst gegen die ungläubigen Völker des Ostens, dann gegen die Ungläubigen im eigenen Land. Gute Christen gegen schlechte Christen, auf beiden Seiten wurden die Musketen und die Fahnen gesegnet. Auf allen Schlachtfeldern wurde auch im Namen dieses Gottes getötet.
Er, der Gauck, ist ein Werkzeug Gottes. Er sieht sich als Teil der „friedlichen Revolution“ in der DDR, er war jahrelang Hüter des Grals der „Aufarbeitung“ des Unrechts des SED-Regimes und heute steht er an der Spitze eines Staates, der sich wieder stärker in der ganzen Welt engagieren soll. „Am deutschen Wesen wird die Welt genesen.“ Amen.
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