Der Kommentator schrieb:
„Ein sehr guter zweiter Text, der eines eigenen Artikels würdig ist.
Es ist erschreckend und stimmt mich
traurig, wieviel mehr Missstände in dieser Krise ans Tageslicht kommen,
offensichtlich werden.
Nicht, dass diese nicht auch vorher da gewesen wären, aber ich bin über die
schiere Menge der Probleme schwer erschüttert.
So kämpfe ich weniger mit den Auswirkungen von Kontaktbeschränkungen oder
ähnlichem, sondern viel mehr mit der Verzweiflung an der Menschheit.“
Und diese Verzweiflung sollten wir in Aktionen umsetzen. Eigentlich wissen wir doch was wir brauchen: Eine Leben und eine Wirtschaft, die auf das Leben ausgerichtet ist.
Der erste Schritt, die erste Aktion, ist es, den Menschen dieses nahezubringen, sie vielleicht sogar in die Lage zu versetzen, sie mit dem eigenen Wissen auszustatten, nicht nur das dumpfe Gefühl des Unrechts zu haben und der Hilflosigkeit, sondern sich die Welt ein Stückchen erklären zu können.
Vielleicht ist der Kampf um ein Gesundheitssystem ohne Profitgedanken der erste Schritt.
Der Kommentator zum vorigen Artikel: „Wir bekämpfen eine Pandemie, an der Menschen sterben. Das ist Fakt.
Zu welchem Preis? Das ist unsere Entscheidung.“
Ich antwortete mit folgendem Kommentar:
„Das ist wohl richtig, der Preis ist entscheidend.
Menschenleben ist wohl das wichtigste, jedenfalls aus der vorherrschenden
öffentlichen, humanistischen Meinung. Dann kommt (nach Leben und Gesundheit)
gleich die Freiheit, von der immer gesprochen wird. Das ist die öffentlich
gemachte Meinung. Überall ist sie nachlesbar, nachhörbar, in jeder Facette
unserer Medienwelt.
Gescholten werden die, die die Wirtschaft in den Vordergrund schieben wollen.
Dabei geht es nicht um die Gesundheit der Wirtschaft, sondern um die
Arbeitsplätze, die den Menschen ermöglichen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Das ist offiziell.
Aber sonst hat doch jeder seine eigenen Interessen. Die Politiker wollen
wahrscheinlich vorrangig ihren Ruf nicht zerstören und vielleicht für ihren Ruf
noch Gewinn machen. Ich unterstelle einigen sogar, dass sie sich um das Leben
der Menschen im Land und um das Auskommen der Selbstständigen und der für Lohn
arbeitenden Menschen Sorgen machen.
Aber der eine Politiker will vor allem die Gesundheit der Leute schützen, indem
er sie vor Infektionen schützt, der andere ist der Meinung, dass es wichtiger
ist, wenn sich die Leute ihren Lebensunterhalt weiter verdienen können. Das ist
schwierig zu entscheiden und umso mehr, da weder den Zahlen vertraut werden kann,
noch irgendeiner der Politiker ausreichend medizinische oder gar
Epidemie/Pandemie-Bekämpfungserfahrung hat.
Und dann gibt es ja die Leute, die sagen, dass es nicht so schlimm ist, wenn
ein paar Leute wegsterben. In Deutschland, einem demokratischen Land, mit
humanistischen Geschichts- und Menschenbild und mit Euthanasie-Erfahrung (wie
fast jedes andere Land übrigens mehr oder weniger auch) darf ein solch Gedanke
natürlich möglichst nicht öffentlich geäußert werden.
Und dann gibt es die Realität. Das was wirklich passiert. Die großen Konzerne
zahlen weiter ihre Dividende aus und halten die andere Hand hin, damit der
Staat, also der Steuerzahler, die „Corona-Hilfe“ hineinlegt. Inzwischen ist
allein für die in Deutschland ansässigen Firmen die Zahlung von Billionen Euro
vorgesehen. (3.000.000.000 €) Das sind Zahlengrößen, die vorher noch niemand in
den Mund genommen hat. Und das allerallermeißte davon geht in die Finanz- und
die Großindustrie. Bei den pleitegegangenen Kneipenbesitzern wird nicht so viel
ankommen, dass die Kneipen weiter betrieben werden können. Die eigentlichen
Verlierer der „Corona-Krise“ sind wieder dieselben, wie bei der letzten Krise.
Die Kommunen werden wieder Gemein-Besitz veräußern müssen, werden die
Müllgebühren anheben und Schwimmbäder schließen.
Das ist der Preis. Den Preis bezahlen wir alle. Die 2 oder 3 Billionen werden
wir bezahlen. Und viele werden ihre Kredite auf ihr Häuschen nicht mehr
bezahlen können.
Was ist gewichtiger? Das Leben der Mitbürger oder die erhöhten Müllgebühren? So
wird die Frage gestellt. Und wir werden zur Beantwortung aufgefordert. Vor
unserem Gewissen.
Aber so darf die Frage gar nicht gestellt werden! Wir haben eine andere
Entscheidung zu treffen.
Diese Pandemie wird vorbei gehen, wie andere vorher schon vorbei gingen. Und es
wird eine nächste kommen. Wir müssen uns deshalb die Frage stellen: Wollen wir
auch bei der nächsten Pandemie wieder dem Profitgedanken darüber entscheiden
lassen, ob wir genug Seuchenbetten in den Krankenhäusern haben und wollen wir weiter
Automobile auf Halde produzieren und dann die Verluste der Autobauer durch
Staatskredite ausgleichen?
Ist es nicht vernünftige ein Gesundheitswesen aufzubauen, dass unabhängig von
Profit und Rentabilitätsgedanken in der Lage ist, das Leben weitmöglichst zu
schützen? Im Übrigen ist jeder Arzt mehr oder weniger auf diesen Gedanken
eingeschworen.
Ist es nicht vernünftiger die Menschen weniger arbeiten zu lassen, weniger
Autos zu produzieren und das gesamte Arbeits- und Verkehrssystem auf die
Bedürfnisse der Menschen und nicht auf das Wollen einiger weniger Aktionäre
auszurichten?“
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