Der absolute Sieg stand kurz bevor. Die Regierung beschließt Friedensverhandlungen. Kriegsanleihen waren gekauft. In Kiel soll die Flotte auslaufen. Die Offiziere, sie wollen in den letzten Kampf: Ehre und Tod. Aber die Heizer löschen die Feuer. Die Werftarbeiter stehen wie die einfachen Matrosen. Am 3. November stehen sich Demonstranten und Kaisertreue gegenüber. 7 Personen sterben als die Soldaten auf die Demonstranten feuern. Es gibt einige Verletzte. Die Revolution kommt in Gang.

Am 9. November wird die Republik ausgerufen. Friedrich Ebert wird erster Reichspräsident. Ein Sozialdemokrat.

Eine Demokratie war geboren. Ein hässliches Kind der Sozialdemokratie. Der Kaiser kam nicht wieder, aber die Rüstungsgewinnler blieben. Endlich hat auch jeder Unternehmer die Chance in der Demokratie Geld zu verdienen. Und als die Gefahr für ihre Profite zu groß wird, kommt der Diktator.

Wir sind heute natürlich weit von einer faschistischen Diktatur entfernt. Die Rüstungskonzerne verdienen gutes Geld durch den Waffenexport, die Auto-Konzerne schöpfen den Sparpfennig der Autofahrer ab, die Pharmaindustrie verkauft mit wachsendem Erfolg Grippeimpfungen. Die Oelkonzerne haben gerade Hochgewinnphase und die Immobilienbranche wird von der Regierung auch nicht schlecht behandelt. Niemand braucht also wirklich eine faschistische Diktatur.

Aber drohen kann man ja mal. Das hat einige vorteilhafte Wirkungen. Die Bürger demonstrieren für Demokratie und Öko, da sind sie beschäftigt. Der Rechte Rand der unpolitischen Gesellschaft kann sich mal austoben ohne gefährlich zu werden. Da wird Druck abgebaut und jedermann sieht, wie gut sich die Demokratie wehren kann. Gleichzeitig kann Überwachung begründet werden und kein Mensch wird über seinen sinkenden Reallohn nachdenken, wenn er sich anderer Gefahren wehren muss.

Solange das so funktioniert brauchen wir keine Faschistische Diktatur. Also: Weiter so!

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