Die Arbeit und die Leiharbeit. Eine Verwirrung.

Kaum haben sie mir Arbeit gegeben, da habe ich die Arbeit getan. Dann nehmen sie mir die Arbeit ab. Bin ich Arbeitnehmer, wenn sie meine Arbeit nehmen? Sind sie Abnehmer?

Sie nehmen meine Arbeit. Sie verkaufen meine Arbeit. Ich bin nicht der Verkäufer. Ich habe mich doch verkauft. Ich verkaufe mich. Ich verkaufe meine Arbeit. Ich verkaufe meine Zeit. Ich bin ein Verkäufer.

Sie brauchen meine Arbeitskraft, sie leihen meine Arbeitskraft. Bin ich Arbeitskraftverleier?

Ich verleihe meine Zeit. Ich verleihe Zeit, um für andere zu arbeiten. Bin ich Zeit-Arbeiter? Bin ich Zeit-Verleiher?  Ich mache Leiharbeit. Wer hat mir denn die Arbeit geliehen? Oder verleihe ich Arbeit? Dann muss sie mir zurückgegeben werden. Mit Zinsen. Oder haben sie mir die Arbeit verliehen? Wie einen Orden. Ich kann sie herumtragen. Einen Orden darf man behalten. Ich bin Leiharbeiter. Hat man etwa mich verliehen? Wer bekommt denn dann die Zinsen. Was sagt die Menschenrechtskommission dazu, wenn einfach Menschen verliehen werden? Wie im Mittelalter. Leibeigen, mal eben verleihen. Dann zurückbekommen. Mit Zinsen. Arbeiter verleihen. Arbeit verleihen. Es wird wohl nur die Arbeit verliehen. Die Arbeit, die ich mache. Aber die bekommt niemand zurück. Nur die Zinsen. Die Arbeit ist verkauft. Ich habe sie nicht verkauft. Verkauft. Eine Ware. Was ist die Ware? Die Arbeit oder der Arbeiter? Bin ich eine Ware? Wie die Wasserflasche im Supermarkt? Gibt es Pfandgeld zurück?

Ich schaffe Werte. Erst kürzlich habe ich eine Pumpe zusammengebaut. Im Betrieb. Jetzt funktioniert sie. Sie wird das Kühlwasser für einen Automotor pumpen. Ich habe geholfen viele Pumpen zusammen zu bauen. Ich habe einen Wert geschaffen. Das kann keine Maschine. Zusammenbauen ja, Werte schaffen, nein. Eine so geschickte Maschine mag es geben, aber keine so billige.

„Kapital schafft Arbeit!“ Denkst! Wie soll Kapital meine Arbeit schaffen? Wenn ich einen Zehn-Euro-Schein in die Luft halte, dann wird doch keine Arbeit geschafft! Erst wenn ich ordentlich gefrühstückt habe und am Band stehe, dann wird die Arbeit geschafft.

Die fest angestellten Kollegen bewundern mich nicht. Obwohl ich für viel weniger Geld arbeite als sie. Vielleicht ist es das. Weil ich so dumm bin, das zu tun.

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