Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht dafür ein neues Großdeutsches Reich zu errichten, ich bin auch nicht der Meinung, dass wir die deutschen Interessen in Afghanistan oder in Mali oder im Golf von Hormus verteidigen müssen!
Das sei klargestellt, und auch das »Dem Deutschen Volke« wenig gedient ist, wenn Namibia wieder als deutsche Kolonie zählt.
Aber warum nicht die deutsche Sprache verbreiten? Warum nicht ein Stückchen deutsche Kultur in die Welt bringen?
Nach dem der »Brexit« jetzt vollzogen ist, gibt es keinen Grund mehr in der europäischen Wirtschaftsunion (EU) die englische Sprache in irgendeiner Weise zu bevorzugen. Da wird französisch gesprochen, portugiesisch und polnisch. Warum nicht auch deutsch? Warum redet die Frau vdL bis vor kurzem dem Rat vorsitzend, in englischer Sprache? Weil sie es gut kann und damit angeben will? Weil es jeder im Saal versteht? – Wenn es jeder verstehen würde, warum wird es dann noch in die Landessprachen übersetzt? „Die Amtssprachen der Europäischen Union sind Bulgarisch, Kroatisch, Tschechisch, Dänisch, Niederländisch, Estnisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Ungarisch, Italienisch, Irisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch und Schwedisch.“
Kürzlich wurde in einem Kreuzworträtsel nach einem osteuropäischen Land gefragt. Die Lösung lautete »Ukraine«. Das gibt doch Anlass zur Hoffnung, wenn jetzt Europa in seinen eigentlichen Grenzen bis zum Ural gedacht wird.
Warum also soll in der Europäischen Union nicht auch deutsch gesprochen werden, über die Ländergrenzen hinaus und warum sollen wir die Handelsbeziehungen, die Arbeitsbeziehungen und die kulturellen Beziehungen nicht auch in deutscher Sprache bewältigen können?
Ich jedenfalls bin dafür.
Die DDR hat es seinerzeit schlauer angestellt und selbstbewusster. In der demokratischen deutschen Republik wurden etliche tausend Afrikaner, Asiaten und Amerikaner (bitte daran denken, dass es auch Süd- und Mittel-Amerikaner gibt!) ausgebildet und nach erfolgter Ausbildung in die Länder zurückgeschickt. Sie hatten neben dem Beruf, mit dem sie das Heimatland aufbauten, und die Wirtschaft, auch Deutsch gelernt und heute noch kann man als Deutscher in diese Länder fahren und sich dort in der deutschen Muttersprache verständigen, zum Beispiel über die Reparatur von Traktoren oder LKWs.
Da macht es Sinn, die Kultur zu verbreiten, Fremdsprachen zu erlernen und auch Lieder in fremdländischen Sprachen zu singen.
Natürlich ist die englische Sprache über die letzten hundert Jahre zu einer wichtigen Verkehrssprache zwischen den Völkern geworden. Es ist ein einfacher, wenn alle sich auf eine sprachliche Schnittstelle einigen, um sich zu verständigen. Das englische Empire mit seinen weltweiten Kolonien hat den Grundstein dafür gelegt. Die Besetzung Westdeutschlands durch amerikanische Truppen und die Dominanz der US-amerikanischen Wirtschaft in der Welt und letztlich die Führung in militärischen Fragen in der »westlichen« Welt, samt der ständig geführten Kriege und der folgenden Besatzung, haben der englische-amerikanischen Sprache dazu verholfen überall als Sprache der Diplomatie (Haha) und des Wirtschaftsverkehrs anerkannt zu sein.
Das Deutsche, einst auch eine international anerkannte Sprache, ist erst durch die Vereinnahmung der Kultur durch angloamerikanische Einflüsse, leider auch direkt in Deutschland, zur Unkulturprache dekradiert worden.
Neuerdings soll diese Gender-Geschichte in den Duden. Was ist der „Duden“? Vielleicht muss es der Generation, die alles Geschriebene nur noch mit der „Selbstkorrektur“- Funktion von Windus und anden künstlich inellegenten Schreibhilfen kenntem, erst erklären, dass es den „Duden“ gibt, der sich seit einiger Zeit (ab 1880) zum Quasi-Standard der deutschen Rechtschreibung und Grammatik entwickelt hat. Mit dieser Rechtschreibung und dieser Grammatik wurden Millionen von Schülern über Jahrzehnte gequält. Einige mit Erfolg, andere haben lieber „Theater“ als Leistungsfach gewählt.
Egal. Jedenfalls hat „Der Duden“ die „gendersensible Sprache“ entdeckt und meint nicht daran vorbeizukommen und diesen gesellschaftspolitische Modernismus in die Deutsche Sprache einpflegen zu müssen. „Gender“ ist ein Substantiv, welches aus dem englischen Sprachraum kommt und aus dem Lateinischen stammt. Der Begriff bezeichnet das soziale Geschlecht. Das meint, im Gegensatz zum biologischen Geschlecht, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
In der deutschen Sprache wird eine Unterscheidung gemacht zwischen biologischem Geschlecht (sex) und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. So werden unter dem Begriff „Fleischer“ alle Personen zusammengefasst und un-diskriminiert angesprochen, die den Beruf oder die Tätigkeit eines Fleischers ausüben. Das war und ist normale deutsche Sprache. Natürlich üben auch Frauen den Beruf aus. Wenn sie als Einzelperson angesprochen werden, so wird die den Beruf eines Fleischers ausübende Frau durchaus als Fleischerin angesprochen. Der Mann wird, einzeln erwischt, weiterhin als Fleischer angesprochen und er verlangt nicht die Heraushebung seines Geschlechts (sex, biologisches Geschlecht). Gleiches geschieht mit allen Berufs oder sozialen Gruppen. Eine Diskriminierung einer Person, auch der Frauen spielte lange Zeit keine Rolle. Bis die Geschlechter (die biologischen) und die Geschlechter (die psychologischen) neu geordnet wurden.
Angeblich fühlten sich ja die Frauen in den Reden und Schriften durch ihre Nichtnennung, oder Nicht-Ansprache (Nur Politiker, und keine Politikerinnen) zurückgesetzt. Angeblich hat die Feministische Bewegung Jahrhunderte lang darum gekämpft endlich auch geschlechtlich anerkannt zu werden.Aber wie oben schon gesagt: Eigentlich sprach die deutsche Sprache immer beide (biologische) Geschlechter gleichermaßen an, weil der Begriff „Politiker“ keinem (biologischem) Geschlecht zugeordnet war, solange nicht jemand persönlich angesprochen wurde.
Die Kritiker dieser Verfahrensweise haben entweder einen schlechten Deutschlehrer (soziale Kategorie) gehabt oder sie haben „Theater“ als Wahlfach gewählt oder sie haben sich einfach von der anglo-amerikanischen Kulturwelle überrollen lassen.
Neuerdings versuchen Redner, auch Radio und Fernsehmoderatoren den „Gender *“ (Stern) oder „Gender :“ auch zu sprechen. Das ist doch Satire, die ein Satiriker kaum noch überbieten kann! Weiter so!
Die tatsächliche Diskriminierung der Frau (schlechter bezahlt oder „gender gap“) hat ihre Ursache in ihrer Rolle als billige Zusatzarbeitskraft in der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Wenn die Frauen Gleichberechtigung wollen, dann wollen sie vor allem in der Wirtschaft Gleichberechtigung, nämlich gleiche Bezahlung für gleiche Leistung. Dann sollten sie auch dort, in der Wirtschaft, dafür kämpfen und nicht in politischen Sonntags-Talk-Shows.
Wenn „Der Duden“ demnächst auch noch darüber nachdenkt, die anderen Geschlechter (M/W/D) in der geschriebenen Sprache unterzubringen, dann geht der Rest der Welt, zumindest der deutschen Sprachwelt, auch noch unter.
In diesem Sinne: ob BI, HETERO, NEUTRO oder TRANS, bleibt aufrecht!
Euer Julius Turm
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