Sie haben schon verloren

Erinnern wir uns noch? Das waren noch Zeiten, die Truppen der USA fielen ĂŒber die kleine Inselrepublik Grenada her, es dauerte einen Tag und es gab einen kurzen Aufschrei von Seiten des Ostblocks und auch GB und Kanada protestierten, aber alle beruhigten sich bald. Das waren noch Zeiten. Da zweifelte niemand daran, dass es den USA erlaubt, ja nicht nur das, regelrecht eine Pflicht war, die roten Flut aufzuhalten. Nun ist ja die Inselrepublik so winzig. Aber auch an anderen Stellen der Welt war die USA immer auch militĂ€risch zur Stelle,  Und zwar höchstselbst. Immer, wenn es um die Rote Gefahr ging oder Rohstoffe zu sichern waren oder auch nur UnbotmĂ€ĂŸigkeit zu erkennen war.  Ob es die UnterstĂŒtzung der Guerillas in Afghanistan(1981) ist, die die sowjetischen Truppen dann zum Abzug zwingt oder ob es der Sturz des demokratischen PrĂ€sidenten in Chile(1973) ist. Die ZerstĂŒcklung Jugoslawiens(1992),  die ZurechtrĂŒckung der VerhĂ€ltnisse in Panama(1989) und viele andere Aktionen.

Immer, waren auch die VerbĂŒndeten zur Stelle. Schon aus reiner Freundschaft wurden die Partner mitgenommen zu den RaubzĂŒgen.

Die letzten von der USA angezettelte oder unterstĂŒtzte Aktionen laufen irgendwie nicht mehr so glatt. Afghanistan wĂ€chst sich zu einem Desaster aus. Irakkrieg, Sudan, Libyen,  alles versinkt im Chaos. Ob es das Ziel der USA ist das Chaos in der Region zu fördern? Aber wohl eher nicht. Es ist anzunehmen, dass sie wie in frĂŒheren Zeiten, entweder willige Machthaber installieren oder die Wirtschaft und die BodenschĂ€tze gĂ€nzlich in ihre Hand oder in die Hand vertrauenswĂŒrdiger Konzerne bringen wollen. Manchmal reicht es einfach auch zu zeigen  wer das Sagen hat. Da werden Truppen installiert.

Seit einiger Zeit lĂ€uft das nicht mehr so rund. Der Irak will sich nicht beruhigen. Die Oelfelder werden ausgebeutet, aber ob die westlichen Firmen wirklich und fĂŒr die Zukunft das Sagen haben, das ist bei weitem nicht klar. In Afghanistan sind die US-amerikanischen Truppen zwar immer noch die StĂ€rkeren, aber so ein „Asymmetrischer“ Krieg ist eben nicht zu gewinnen. Der Aufwand ist einfach zu hoch fĂŒr die Dauer und Prestige lĂ€sst sich damit nicht gewinnen. Libyen lĂ€uft aus dem Ruder. Die Milizen ordnen sich dem geordneten Staatswesen nicht unter und kĂ€mpfen immer noch um die wĂ€rmsten Sessel in der Regierung und die grĂ¶ĂŸten StĂŒcken vom Ölkuchen. Aber die Sicherheit, die Sicherheit, die sie den auslĂ€ndischen Konzernen zu bieten haben, ist zu klein. Kairo ist instabil. Selbst wenn die alten VerhĂ€ltnisse wieder hergestellt werden, Kairo wird unsicher bleiben.

Syrien ist instabil. Iran tanzt nicht nach der fremden Musik.

Hoffentlich begreifen die Herren im Kongress und auch der oberste HeerfĂŒhrer der Amis recht schnell, dass sie nicht mehr in jedem Falle tun können was sie wollen. Richtig wach geworden scheinen sie noch nicht zu sein.

Hollande in Frankreich auch noch nicht. Fast wĂ€re er alleine losgezogen nach Syrien. Frankreich spielt plötzlich den Starken August. Aber die Zeiten der Grand Nation mit ihrer Grand Armee sind seit 200 Jahren Geschichte. Und Deutschland hat es nur der Kanzlerin zu verdanken, die sich immer erst nach allen Seiten orientiert und die Entscheidungen fĂ€llt, wenn sie schon lĂ€ngst gefallen sind. Also kein Wunder, dass die Deutschen mit ihrer Regierung nicht endlich den Platz in der Liga der Kriegswilligen und Muskelzeigenden und krieg-spielenden EuropĂ€er den Platz einnimmt, der ihnen angeboten wird und auf den sie wohl auch spekulieren und der ihnen natĂŒrlich auch zusteht. Erste Nation, wenn es um die Eroberung geht. Wer als erstes erobert darf auch am meisten Beute einfahren. Das war schon immer so.

Die Welt hat sich ein StĂŒckchen weitergedreht. Der eiserne Vorhang ist weg und auch das Schwergewicht auf der anderen Seite, dass den Eroberungswillen der Konzerne bis 1985 etwas behinderte. In den letzten 20 Jahren haben sich aber gewichtige Änderungen vollzogen. China wird langsam erwachsen, Russland besinnt sich langsam wieder seines Gewichtes und auch im sĂŒdlichen Amerika ngeht es nicht mehr nur um pĂŒnktlich Lieferung von Kokain und Bluejeans an das nördliche Amerika.

Die arabische Welt brennt von der einen Seite bis zur anderen. Die Geister, die der Westen rief.

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