Drohnen will das Volk! Der Begriff „Drohnen“ stammt aus der Imkerei. Dort bezeichnet das Wort die wenig wehrhaften männlichen Mitglieder des Bienenvolkes.
Wenig wehrhaft, weil sie keinen Stachel haben. Sie haben keine Waffe sich zu verteidigen oder anzugreifen.
Die Drohnen, die im Augenblick in den deutschen Medien verhandelt werden, haben ursprünglich auch keine Waffen. Es sind Flugkörper, die ferngesteuert, über dem Land oder der See aufklären sollen.
Die US-Amerikaner und einige andere Staaten haben allerdings schon fliegende ferngesteuerte Vehikel, die auch mit Waffen ausgerüstet werden.
Was ist der Vorteil dieser UAV, dieser „Unbemannten Flugkörper“? Sie können lange in der Luft bleiben. Sie sind schnell und leise, wenn es darauf ankommt. Sie können aus der Ferne gesteuert werden. Jedes Schulkind kann es steuern, jedes Kind, welches am PC, an der Spielebox oder auf dem Handy jemals einen imaginären Flugkörper über eine imaginäre Landschaft gejagt hat.
Nun ist der Gedanke, aus der Ferne zu töten, nicht neu: Eine Rakete wird abgeschossen. Die auf den Knopf drückenden sehen die Toten am Aufschlagpunkt nicht. Der Bombenschütze der „Superfortress“ B29 im WWII drückt auf den Auslöseknopf, unter ihm geht eine ganze Stadt in Flammen auf. Die Toten, die im Feuersturm um ihr Leben Kämpfenden, die sieht er nicht.
Anders, wenn der Schütze das lebende Ziel im Visier sieht. Wird die Kugel mit dem Gewehr abgefeuert oder wenn vor Troja die Bogenschützen die Pfeile in die Masse der Angreifer schießen, dann sehen sie die Wunden, den fallenden Körper, das Blut, sie hören die Schrei der Verwundeten. Auch ist für die Feuernden die Gefahr eines Zurückschlagens da, das unmittelbaren Rückwirken des Gegners. Der Feuernde selbst kann verwundet werden, sein eigenes Blut kann vergossen werden, er kann einer der im Schmerz Schreienden sein, er kann sterben.
Das ist bei der Drohne anders. Der Lenker und der Bordschütze sitzen in Kalifornien, außer Reichweite der Angegriffenen. Sie haben den Steuerknüppel in der Hand und drücken auf den Auslöser, aber sie brauchen sich vor keiner Flak zu fürchten und vor keiner Rakete. Sie packen am Abend ihre Thermoskanne in die Tasche und gehen in ihr Heim zu Frau und Kind, um am nächsten Tag wieder pünktlich um acht Uhr zur Arbeit zu erscheinen.
Der Krieg aus der Ferne kann in Auftrag gegeben werden. Die Firma „Freiflug-Schreckschuss GmbH“ mit Sitz in Bremen oder Schwicheloberdorf ist nur ein Dienstleister. Der Krieg ist endlich das, was er wirklich ist: Ein Geschäft.
Der Kontrolle des Parlaments, genannt: Bundestag, ist dieses Geschehen vollkommen entzogen. Kriegerische Handlungen werden privatisiert. Bei Transportflugzeugen müssen sie noch zustimmen. Bei der Entsendung von Soldaten, und sei es nur um die Infrastruktur sicherzustellen, muss der Bundestag eine Diskussion über sich ergehen lassen und warnende Stimmen und Wiederspruch hinnehmen.
Bei der Lenkung von Drohnen besteht diese Gefahr nicht mehr. Es ist kein Soldat im Kriegsgebiet. Von einem privaten Flugplatz startet eine private Maschine. Die Steuermänner und der Bordschütze sitzen vor ihrem Computer, sie sind Angestellte der Firma. Sie tun ihre Arbeit und haben Rentenansprüche. Aber sie sind sehr viel preiswerter als eine Armee mit ihrer ganzen Maschinerie und den vielen Menschen, die noch dazu umkommen können.
Und der Mord von Menschen in einem fremden Land ist kein Krieg mehr, auch nicht geheimdienstlich, er ist reine Privatsache. Der Staat schafft sich ab. Das ist es doch was wir immer wollten: Den repressiven Staat abschaffen, Freiheit für alle! Wasserwerke in Privathand, Telefonleitungen in die Hand von verantwortungsvollen Unternehmen und nun auch der Krieg. Wozu brauchen wir die Parlamentarier noch? Es reicht, wenn es eine Steuerbehörde gibt, die die notwendigen Gelder eintreibt und ein Finanzministerium, dass die Gelde gerecht auf die Firmen aufteilt und dann sind wir den Staat los. Was könnten wir für Geld sparen oder gleich den Banken geben.!
Und, wir brauchen keine Angst mehr davor haben die Söhne und Töchter in fremde Länder zu schicken. Sie werden nicht mehr fern der Heimat getötet. Und töten werden sie nur noch privat.
Eines Tages werden sich sicher auch einige der Länder, in denen die Drohnen fliegen, aufklären und töten, selbst auch Drohnen leisten können. Dann werden wir bedroht sein. Aber das wird noch dauern.
Sollten sich diese Länder auch nach längerer Zeit keine Drohnen leisten können, weil alles zerschossen ist und die Sanktionen die Wirtschaft in die Knie gezwungen hat, so werden die reichen westlichen Länder sicher vom gesparten Geld spenden. Für die Anschaffung von Drohnen. – Damit die Bedrohung aufrechterhalten werden kann, oder wenigstens die gefühlte. Notfalls können ein paar Leute angeheuert werden, überzeugt werden, die als Terroristen eine ferngelenkte Rakete in das UN-Gebäude schießen.
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