Ehrlich, ich habe auch schon mal ueberlegt, ob nicht ein paar von diesen Machwerken verbrannt werden sollten. Da waere das Geschreibsel dieses ehemaligen Finanzexperten von Berlin, diesem Heuchler. Oder auch die diffamierenden Lieder eines ehmaligen BĂĽrgerrechtlers oder der Brief des Finanzamtes, auch einige neuere deutsche GeschichtslehrbĂĽcher – alles Dinge, die ich fĂĽr wĂĽrdig halte, sie oeffentlich zu verbrennen. 

Ach wären da noch ein paar Filme, die sich wirklich niemand ansehen sollte, solche in denen nach dem vierzigsten Hingemordeten der Spannungspunkt immer noch nicht erreicht ist. Oder auch diese Soaps, die so viele ehrlich arbeitende Menschen für Stunden an den Bildschirm binden. Stunden in denen sie gemeinsam mit Feunden am Grill sitzen könnten.

BĂĽcherverbrennung hat ja lange Tradition. Ob nun die Bibliothek von Alexandria angesteckt wurde, ob sie mutwillig oder mehr nebenbei ein Opfer der Kriegskunst war, im Krieg ist das Wissen immer hinderlich. Die Schriften des fruehen Mittelalters gingen in Flammen auf, weil die christliche Kirche ihre Macht damit zu erhalten glaubte. Auch dem Machterhalt ist Wissen hinderlich. – Die Buecherschreiber selbst wurden gleich mit verbrannt. Einige retteten sich durch Selbstleugnung. Wir wissen von ihnen und sie konnten auch wertvolles erhalten und ueberliefern.

Die deutschen Nationalsozialisten versuchten die Tradition fortzusetzen. Sie versuchten eine ganze Zeit zu verbrennen, einen Geist zu vernichten, der aufgestanden war in Europa und sie versuchten alles darum herum zu vernichten, alles was nur den Geruch hatte. Es ist ihnen nicht gelungen.  Trotzdem standen einige naben den Flammen und jubelten, denen es niemand vorher zugetraut haette. Leute, von denen geglaubt wurde, sie wuerden verteidigen, was der Geist der Menschheit hervorgebarcht hat an Ideen und Menschlichkeit.

Die juengsten Beispiele von Wissensvernichtung oder besser der Vernichtung von Einmaligkeiten des Gesamtgeistes der Menschheit sind der Einsturz des Koelner Stadarchives und der Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Hier wuetete der Komerz verherend in den Bestaenden. Geldmangel der oeffentlichen Hand – ein Merkmal der Gesellschaft in der wir leben.

Wenn amerikanische Soldaten im Feindesland die Bibel der Feinde, ihr Glaubensbuch, den Koran verbrennen, so soll hier nicht Wissen vernichtet werden. Es ist die pure Provokation. Es ist Demonstration der Staerke und Demonstration der Missachtung. Der Koran ist zweifelsohne ein wichtiges geistiges Werk auf dem Weg der Menschwerdung, auf dem Weg der Herausbildung der menschlichen Gesellschaft, ebenso wie die Bibel der Christen. Aber dort das eine oder andere Exemplar zu verbrennen bedeutet nicht, dass hier unschaetzbare Werte verloren gehen.

Es ist ein verlorenen Krieg. Wie Hitler schon einen Geist ausmerzen wollte, so soll auch hier ein Geist ausgeloescht werden. Das wird nicht gelingen, so wie es schon einmal nicht gelungen ist.

Die Nordamerikaner, die heute auch gerne noch Darwin auf den Scheiterhaufen schicken wuerden, reduzieren gerne diesen Krieg auf die Glaubenssache. Ja, es ist eine Glaubenssache, aber wahrscheinlich sind sich die, die vor Ort sind und sterben, fuer die eine wie fuer die andere Seite,  nicht bewusst, das es nicht um Koran oder Bibel geht. Und doch geht es um das, was in den Buechern steht, in dem einen wie in dem anderen: Du sollst nicht toeten, Du sollst nicht begehren…..

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