Da hat doch jemand die Presse kritisiert. Unsere wahrheitsliebende, demokratische, freie und vor allem unfehlbare Presse. Kein einfacher Mensch, sondern sogar ein Politiker, ein Kommunalpolitiker nur, aber immerhin. Ja ist denn dieser Mensch noch zu retten, fragt man sich.

Ist der Mann unheimlich mutig oder nur dumm, oder ist er nur ganz einfach arrogant. In der ersten dieser Möglichkeiten würde es einen freuen. Man kann aber davon ausgehen, dass es eine Kombination der beiden letzteren Möglichkeiten ist. Es ist nun aber mal geschehen und im Beisein eines Journalisten.

Und auch noch der Gegenstand der Kritik. Da wird doch wirklich von diesem Politiker kritisiert, dass unsere unabhängige und freie Presse eine Frau diffamiert haben soll, die vor 20 Jahren für die Stasi gearbeitet haben könnte. Also das ist ja schon an sich kaum vorstellbar. Aber es kommt noch schlimmer. Versteigt sich doch dieser Kommunalpolitiker (übrigens FDP) in die Behauptung es wäre eine Hetzkampagne gegen die Frau.

Das an sich setzt ja dem Fass schon die Krone auf. So etwas kann man doch von unserer Presse nun wirklich nicht behaupten.

Nun gestattet sich dieser FDP Politiker aber tatsächlich noch den Vergleich unserer demokratischen Medien mit den Hetzkampagnen einer Zeitschrift aus der NS Zeit. Und hier muss man natürlich an der Intelligenz des Politikers zweifeln. Selbst wenn es stimmen sollte, dass gehetzt wurde, was aber für unsere Medien auszuschließen ist, macht man sich mit so einer Äußerung angreifbar.

Nicht nur das. Man wirft sich den Wölfen selbst zu Fraß vor. Sinngemäß natürlich nur. Denn Wölfe haben wir natürlich nicht bei der Presse. Aber sie stürzen sich doch auf diesen Vergleich zwischen unserer demokratischen Presse und der NS-Presse und zerreißen den armen Mann von der FDP buchstäblich in der Luft. Da ist sich dann aber auch keiner zu schade.

Ob der Mann mit allem, was davor oder danach war, Recht hatte spielt keine Rolle mehr. Es wird nur noch draufgehauen und da hauen SPD und Linke gemeinsam mit der CDU immer auf dieselbe Stelle.  „Diese Kritik ist eine Einschränkung der Pressefreiheit“, lässt eben diese Presse einen  anderen Politiker in einem ganzseitigen Gegenartikel sagen. Das ist noch die geringste Anschuldigung. Man könnte noch viel dazu sagen aber na ja…

Kritik darf auf jeden Fall auch in einer Demokratie geäußert werden.  Aber wenn schon dann in die richtige Richtung und nur positiv bitte.

Ansonsten: Jeder hat einen Versuch frei.

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