Auch die Slowaken haben jetzt zugestimmt. Jetzt können die Banken gerettet werden. Wer hat Lust die Banken zu retten? Wessen Lebensziel ist es Griechenland zu retten? Wie rettet man denn Griechenland? Sind die Griechen ĂŒberhaupt zu retten und wollen sie gerettet werden?

So ein Rettungsschirm ist ja ein Zusatz, ein Feature. Den nimmt der Fallschirmspringer mit, wenn er kein Vertrauen zu seinem Hauptschirm hat. Im Normalfall hat er Vertrauen. Sonst wĂŒrde er nicht springen. So schwebt er im Normalfall an seinem entfalteten Fallschirm sanft der Erde entgegen.  Geht dann der normale Fallschirm wirklich nicht auf, dann zieht er an der Reißleine und schwupps!, hĂ€ngt er am Rettungsschirm, sein Herzschlag beruhigt sich und halbwegs komfortabel kommt er auf dem Boden an.

So ein Rettungsschirm hat nichts mit einem Regenschirm zu tun. Die Banken sind etwa nicht ohne Schirm im Regen stehengelassen worden. So ein Rettungsschirm ist ein Instrument, um in unvorhersehbaren Gefahrensituationen nicht ungebremst am Boden zu zerschellen. In ungewollten und unvorhersehbaren Gefahrensituationen wird er gebraucht.

So wollen sie uns also beibringen, dass die jetzige Situation eine vollkommen unvorhersebare ist, dass sie ohne eigenes Verschulden, durch Materialfehler(falsche Theorie der Markmechanismen)  oder Schlamperei beim Packen des Hauptschirmes ( ZockermentalitÀt der Börsianer) in die jetzige Lage geraten sind.

Sind also die Mechanismen des Marktes in den Theorien, an denen sich Politiker und Banker orientieren können, falsch??  Oder nicht vorhanden? Nein, es gibt sie und denn da steht, wie und wohin der Hase lÀuft.

Machen die Banker schlampige Arbeit? Nein, die Banker machen nur, was sie machen mĂŒssen, ihre Arbeit: FĂŒr sich und ihre Kunden soviel Geld ranschaffen, wie nur möglich. Und diese Arbeit machen sie gut.

Da spannen wir also jetzt den Rettungsschirm auf. Der Staat steckt weitere Milliarden in die Banken. Zwar geht das Geld an die Staaten wie Griechenland oder Portugal oder wer weiß, wo noch hin demnĂ€chst, landen wird es aber bei den Banken. Die AktionĂ€re können sich freuen.

Das Geld muss allerdings auch irgendwo herkommen. Und alle wissen, wer das bezahlt: der Steuerzahler. Der, der Steuern zahlt.

Der Arbeitslose sagt sich: „Ich halte mich da raus. Von mir können sie keine Steuern mehr eintreiben.“  Doch, falsch gedacht! Die Agenturen arbeiten stark daran, auch von seinen BezĂŒgen etwas abzuknapsen. Und das andere, der Griff zur Zigarette, die kommende PKW-Maut, die neue Krankenkarte, das Rentenalter, die wieder nicht steigenden Löhne, aber steigende Lebensmittel und Mietpreise,

Wie dem ein Ende setzen? Auf die Straße gehen, einreihen in die Hundertausende, die seit Mai in Madrid auf den Straßen sind, die jetzt in der USA auf der Wallstreet Plakate hochhalten.  Einreihen und Demokratie fordern, von der Straße aus. HineinbrĂŒllen in die glĂ€sernen Fassaden. Aber davon wird das Glas nicht zerspringen, davon werden die Zocker-Computer nicht stehenbleiben und davon werden die Politiker keine Kopfschmerzen bekommen oder AlbtrĂ€ume und reumĂŒtig die vielfach diskutierten und vollmundig angekĂŒndigten Massnahmen zur EindĂ€mmung der Zockerei einleiten.

Übrigens, das legen von BrandsĂ€tzen an die Bahngleise ist zwar eine nette Geste, aber erstens ist die DB sowieso schon in bedauernswertem Zustand und zweitens werden nicht die DB oder die Verursacher oder gar der deutsche demokratische Politiker zu irgendetwas bewegt, sondern nur die nichtfahrenden FahrgĂ€ste verĂ€rgert. Es gibt durchaus schlauere Methoden seinen Unmut auszudrĂŒcken. Erreicht wird etwas anderes: Der Politik wird ein Grund geliefert die linke Szene stĂ€rker zu ĂŒberwachen. Nicht nur die extreme links außen, oder das was so bezeichnet wird, sondern die ganze linksdemokratische Bewegung. Wen sie auch immer dazuzĂ€hlen. Also lasst es und denkt euch was anderes aus. (Oder wird die Aktion wieder vom Verfassungsschutz bezahlt? Dann kann ich die BeweggrĂŒnde der Akteure – Geld verdienen- verstehen.)

Wie also dem ganzen Schlamassel ein Ende bereiten? Unsere Welt der entwickelten IndustrielÀnder bietet die Möglichkeit, dass alle Menschen ohne Angst um die nÀchste Arbeitslosigkeit oder die nÀchste Mieterhöhung, um Altersarmut leben können. Sie könnten alle mit gleichen Rechten an Bildung und Kultur teilhaben, ohne krankmachenden Arbeitsstress leben usw. Das Potential ist da. Das ist eben nur etwas ungleich verteilt.

Die Verteilung etwas gerechter hinzubekommen, brĂ€uchte es Politiker, die das wollen. Die jetzigen haben anscheinend keine Idee dazu. Wie aber Politiker dort hin bekommen, die das wollen? Dazu mĂŒsste das Wahlvolk endlich demokratische Mechanismen schaffen. GewĂ€hlte mĂŒssen gezwungen werden ein Konzept vorzulegen, dieses durch die WĂ€hler absegnen lassen und von den WĂ€hlern gezwungen werden können, die genehmigten Konzepte mit aller ihnen gegebenen Macht auch durchzusetzen. Notfalls gegen den Willen der Banker. (Das ist auch einfacher. Die Reichen stellen nur 1% der Wahlbevölkerung.)

Also, auf die Straße. Das hilft. Es mĂŒssen soviele auf die Straße, dass die Politiker Fracksausen bekommen.  Nur das alleine hilft noch nicht
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Wer denkt, es geht in Deutschland auch im nĂ€chsten Jahr wieder aufwĂ€rts, wenn auch nur 0,8 Prozent und die Arbeitslosigkeit wird, wie vom Wirtschaftsminister angekĂŒndigt, weiterhin sinken, ist zu beneiden. Oder auch nicht. Denn er wird dann böse erwachen. Besser, man ist vorbereitet auf das kommende tiefe Loch. Nur, wie vorbereiten, wenn alle sowieso schon am Limit sind und die RĂŒcklagen in der letzten, gerade vergangenen Krise schon aufgebrauch wurden?

Dann pachtet eben einen Hektar und baut Eure Kartoffeln selber an. Rette sich, wer kann.

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