Splitter der realen Welt

Wieviel Sinn macht die Arbeit?
Ich sitze und sehe mich um. Der Blick fällt auf einen Kasten, darinnen ein Bausatz für ein Modellflugzeug. Den Kasten gibt es bei mir seit drei Jahren. Es war ein Geburtstagsgeschenk, denn Modellbauerei ist eine meiner Leidenschaften. Oder soll ich sagen: Gewesene Leidenschaft? Denn der Kasten liegt seit drei Jahren und immer wieder gab es Gründe, ihn nicht aufzumachen, das Modell nicht zusammenzusetzen, um es dann irgendwann auf der Wiese starten zu können. Es ist ein Freiflieger mit Gummimotor. So was ganz Einfaches. Wahrscheinlich würde es weniger als eine Woche dauern, bis er flugfertig wäre, nach der Arbeit würde ich das schaffen.
Arbeit? Der Mensch ist durch Arbeit zu dem geworden, was er heute ist: Mensch. Das Gehirn hat sich entwickelt, um sich Werkzeuge zu schaffen und in unwirtlichem Klima und Gelände zu überleben, Kultur und Sprache entwickelten sich, weil der Mensch nur in der Gemeinschaft in der Lage ist, sich zu behaupten. Arbeiten mit den Händen, mit dem Kopf, mit der Sprache. Das hat uns zu dem Menschen gemacht, der wir heute sind.
Arbeit? Aber da kann nicht die Arbeit gemeint sein, die wir da täglich im Betrieb tun. Dafür wurde ja auch der Begriff „Erwerbsarbeit“ erfunden. Damit ist die Tätigkeit, beziehungsweise die Zeit gemeint, in der wir tätig sind, um etwas Geld von dem zu bekommen, für den wir tätig sind. Mit dem Geld beschaffen wir uns die lebenswichtigen Dinge: Essen, Unterkunft, Schlaf, Sex. Und die Zeit, um uns wieder für die nächste Runde der „Erwerbsarbeit“ fit zu machen. Manche nutzen Zeit, um sich zu erholen (Fit machen) andere sparen sich das und werfen Mittelchen ein, um dann die Zusatzenergie wieder für die „Erwerbsarbeit“ zu nutzen. Arbeit? Mensch werden und sein? Dazu trägt allerdings die „Erwerbsarbeit“ nicht bei. Eine „Weiterentwicklung“ der menschlichen Fähigkeiten wird eher behindert. Denn bei der „Erwerbsarbeit“ geht es nicht um Weiterentwicklung, nicht um Freude oder Kreativität. Es geht nur darum etwas für jemand anderen zu leisten und wiedr „fit“ werden für die nächste Runde. Da hat meine Modelfliegerei keinen Platz.

Film-Serie, „Das Boot“
Da gibt es eine Film-Serie, „Das Boot“. Der Film wird mit seiner Ausstrahlung sofort zum Politikum. Das ist selten bei Filmproduktionen, die sich doch heutzutage mehr mit „Action“, Mord und Totschlag beschäftigen, als mit politischer Bildung. So ein Film wie „Fuck yu Goethe!“ löst nicht etwa eine politische Diskussion über Bildungs- und Jugendpolitik aus, sondern belustigt bestenfalls die Deutschen.
Anders bei der Serie „Das Boot“. Hier sehen sich einige Kommentatoren und auch große Medien genötigt, einige politisch richtigstellende Bemerkungen zu machen. Im Film äußert sich einer der Darsteller, er hält sich wohl an seinen Drehbuchtext, zu der Ursache des zweiten Weltkriegs und im speziellen zur Finanzierung des Unternehmens „Drittes Reich“. Ein Amerikaner versteigt sich zu der Aussage, dass die Wall Street und ausländische, nicht deutsche Hochfinanz, haben das „Reich“ und die Aufrüstung erst möglich gemacht. Und genau diese Hochfinanz ist auch der Gewinner des Krieges.
Ja, das muss schnell korrigiert werden. Hitler ist schuld. Die Nazis sind schuld. Die „Endlösung und der Kampf gegen den „Bolschewismus“ ist die Ausgeburt eines kranken Kopfes. Alles andere gilt nicht! Anderes, als das, zu denken wird uns mit allen Mitteln abgewöhnt.
Aber schon aus dem ersten Weltkrieg wissen wir: Krupp lässt sich im Nachhinein die Lizenzkosten bezahlen für die Granatzünder, die in England in englische Granaten eingebaut werden, mit denen deutsche Truppen beschossen wurden. Wer hat Gewinn gezogen aus dem Ersten Weltkrieg? Krupp. Und wer hat Krupp finanziert?
Zur Finanzierung von Kriegen (http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21134)
„So auch die Firma IBM, deren Präsident Thomas J. Watson sr. im Juli 1937 von Hitler das ‚Verdienstkreuz des Ordens vom Deutschen Adler mit dem Stern‘ entgegengenommen hatte. Dieser Naziorden wurde Watson verliehen, weil IBM die Aufrüstung im Dritten Reich durch den Export ihrer Hollerith-Lochkartentechnik unterstützte.“ Werner Rügemer hatte Ende 2013 dazu ergänzend geschrieben: „Hitlers Blitzkriege – beispielsweise die Transportplanungen im besetzten Europa – und die Judenerfassung wären ohne die Informationstechnologien von ITT und IBM so nicht möglich gewesen.““

Grippewelle
Grippewelle: Achtung, die Grippewelle rollt. Laut Robert-Koch-Institut sind (in dieser Saison 2019/2020) in Deutschland schon über 20.000 Infektionen und schon über 40 Todesfälle nachgewiesen. In der vorherigen Saison gab es über 800 nachgewiesene Todesfälle. Das ist signifikant weniger als 2017/18, als es über 1600 Todesfälle gab, aber auch in diesem Jahr wird uns das Virus nicht verschonen. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 4 Tage. Alle sind aufgerufen sich zu schützen und rechtzeitig den Arzt aufzusuchen. Die Bundesregierung wird allerdings, wie alle die Jahre vorher, trotz der im Augenblick schon über 180.000 nachgewiesen Infizierten, keine Städte oder auch nur Flughäfen schließen. Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich.

Also: Immer Kopf oben behalten, Nase zu und durch.

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