Inwendig gestärkt

Jüngst wurde Stücke von Plaste/Plastik in menschlichen Exkrementen gefunden. Wahrscheinlich winzige Stückchen, kaum der Rede wert. Aber immerhin über die Nahrungskette aufgenommen. Es war vorher im Brot oder in der fettreduzierten Butter oder im Hummer oder gar im Mineralwasser. Sicher hat der Proband, dessen Stuhl untersucht wurde nicht freiwillig am Nachmittag an dem Verpackungsmaterial herumgekaut.

Große Aufregung! Neuerdings kommen ja mehr und mehr solcher Schreckensmeldungen über die Medien. Auch war das Versuchsunternehmen, den Plaste-/Plastik-Müll vom Meer abzufischen nicht sonderliche erfolgreich. Da werden wir wohl in Zukunft öfter und öfter unseren eigenen Müll fressen müssen. Und nicht nur die Mittelschicht. Nein, die Teilchen sind inzwischen so klein, dass sie sich in praktisch jedem Lebensmittel befinden können. Es wird über den Boden aufgenommen, über das Wasser, selbst über die Luft werden die zerriebenen Plastetüten mit der Aufschrift „Karstatt“ oder „Geiz ist geil!“ in die Nahrung transportiert.

Da ist ein zufällig in die Wurst gelangtes Styroporstück  oder die im Brötchen verbackene Mehltütenecke (Plaste) oder eine in den Bierkessel gefallene Verpackung noch gar nicht mitgerechnet. Das gab es früher auch schon. Da sind die Brauerei-Mäuse in die Cola-Kessel gefallen oder ein Holzspan von der Kiste war in der Torte. War auch nicht besonders schmackhaft. 

Das haben wir aber gesehen, haben es entfernen können, haben aus dieser speziellen Flasche nicht mehr getrunken und dann vielleicht überhaupt vier Wochen keine Cola. Aber es war anders. Es hatte eine andere Qualität. Heute haben wir eine gehobene Qualität. Wir sehen die Teilchen nicht mehr, also können wir das Lebensmittel weiter mit Genuss verzehren. Das ist doch ein Fortschritt.  Im Übrigen ist das gar nicht so verkehrt. Mehr Plaste/Plastik in den Lebensmitteln bedeutet schließlich auch, dass sie weniger nahrhaft sind. Das wirkt doch der um sich greifenden Fettleibigkeit entgegen. Man muss Optimist sein. Immer lässt sich allem etwas Positives abgewinnen. Bis wir innwendig mehr Plaste/Plastik sind als wie gut für uns ist. Dann sind wir vielleicht die KI (künstliches Ich).

In diesem Sinne: Kommt gut ins nächste Jahr. Soll ja noch eines werden, bevor wir uns alle umbringen.

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Ein Kommentar

  1. Wir lernen auch wirklich rein gar nichts dazu.
    Es kommt halt nicht nur darauf an, was drin ist. Sondern auch wie es mit den einzelnen Bestandteilen weitergeht.
    Dummerweise wird immer alles nur bis zum Endgebrauch, Verzehr oder zur Verschrottung betrachtet.
    Dabei fangen danach die Probleme eigentlich erst an.

    Im Sinne der Sichtbarkeit nicht zum Verzehr geeigneter Bestandteile, schlage ich zur Silversterparty einfach vor, den Käse mit Verpackung im Racklettpfännchen zu garen. Dann kann man zum Mirkoplastik noch sichtbar das Makroplastik genießen.

    Frohes Neues!

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