Archiv fĂŒr Mai 2012

Wo laufen sie denn? Na wo laufen sie denn hin?

Oskar hat geschmissen. Gut, jetzt ist Panik. Die Medien beschĂ€ftigen sich in letzter Zeit viel zu hĂ€ufig mit den Linken. WĂ€hrend der Rausschmiss von einem Herrn Röttgen nur drei Tage durch die MedienmĂŒhlen gedreht wird, ist die Zerrissenheit in der LINKE und der damit immer wieder neuer Stoff. Und im Hintergrund ist immer das hĂ€mische Grinsen zu sehen:  Jetzt haben sie verspielt, jetzt kommen sie nicht mal mehr ĂŒber die 5 Prozent. 

Die Gefahr, damals, die ÜberlĂ€ufer aus der SPD aufzunehmen, den Protestlern aus dem Westen eine Hand hinzureichen, sie mit reinzuziehen in das Boot, muss den Initiatoren bewusst gewesen sein. Gut, das war, um die neue Partei dann auch im Westen ĂŒber die 5 Prozent zu bringen, ein durchaus bemerkenswerter und folgerichtiger  Schachzug. Allerdings hatte er eben auch seine Gefahren. Zu viele Leute, die nicht einmal die persönliche Erfahrung des Sozialismus hatten, wollen plötzlich in eine Partei, die sich die Schaffung des „demokratischen Sozialismus“ auf die Fahnen geschrieben hat.

 RichtungskĂ€mpfe, Posten und Pöstchengerangel, das zerreißt diese Partei immer wieder.  

Die Richtung, die grundsÀtzliche, ist ja klar. Sie ist im Programm festgeschrieben.

Was nicht klar ist, das ist der Weg. Regierungsbeteiligung, um ĂŒber den alten Fahrweg, den die Sozialdemokratie seit hundert Jahren ausprobiert und der nicht funktioniert – oder gĂ€nzlich und immer in die Opposition, so wie auch die „Piraten“, die jede Beteiligung an Regierungen ablehnen und die Freiheit fordern. Der eine Weg bietet viele kleine und große warme Sessel, der zweite Weg ist mĂŒhsam und fordert von den Machern neben Ideologie auch Idealismus.

 Der Streit, ob man in Regierungen sitzen muss, der wird so weiter gehen wie bisher. Es gibt immer einige, die, einmal die wohlige WĂ€rme eines BĂŒros gespĂŒrt, die SĂŒĂŸe der Macht genossen haben, dieses nicht mehr missen wollen. Dabei ist nicht einmal Vorsatz unterstellt. So ein Posten bietet enorme Vorteile. Einer davon ist die Versorgungssicherheit.

Wenn aber die LINKE in der Regierung sitzt, dann darf sie auf keinen Fall, so wie in Berlin und anderswo geschehen, an Privatisierungen  teilnehmen. Das widerspricht ihrem Parteiprogramm. Wenn so etwas geschieht, weil eben eine Regierung demokratisch zustande gekommen ist und die Linken in ihr in der Minderzahl, also ĂŒberstimmbar sind, so mĂŒssen sie wenigstens konsequent sein: Notfalls bis zur Auflösung der Regierung, aber auf keinen Fall so einen  Entscheidung mittragen.

Das ist die Freiheit, die ein LINKEr in sich tragen muss. Sonst wird er unglaubwĂŒrdig und das ist der Tod fĂŒr jemanden und eine ganze Partei, die Visionen verkauft. Das ist nicht simpel.

 Selbst die Religionen haben es einfacher. Da gab es einmal einen, der irgendwann wahrhaftig war, jedenfalls wird es so verkauft. Die Versprechen, die den GlĂ€ubigen gegeben werden, brauchen in diesem Leben nicht eingelöst werden. Der Glaubende selbst hat nichts zu befĂŒrchten.

 Warum abwenden von der Vergangenheit? Warum nicht die durchaus positiven Seiten der vor nicht langer Zeit real existierenden  DDR hervorheben und die Vision darauf hin ausrichten. Die Menschen im Land, deren Bildung und Kultur die Gerechtigkeit, die Sicherheit, die Gleichheit, das ist doch was, was heute auch auf im Parteiprogramm steht. Vieles gab es schon einmal, das was anders gemacht werden muss, kann, muss beim Namen genannt werden. Die Fehler korrigieren. Da ist Wahrhaftigkeit.

 Die Linke muss ehrlich sein. Sie muss zu ihrem Wort stehen. Nur dann ist sie wĂ€hlbar, fĂŒr die, die VerĂ€nderung wollen. Denn LĂŒge und Betrug können sie von jeder anderen Partei auch haben und dort hören sich die LĂŒgen und Versprechen oft besser an.

Die Menschen im Land, besonders im Westen,  haben einen eingeimpften Horror vor den Kommunisten und die Partei „Die Linke“ ist ja wohl mindestens nahe dran, dahin abzubiegen. Sie fordern die Verstaatlichung, Vergesellschaftung der Banken.

Kommunismus, das ist Enteignung, da steht doch der Teufel vor der TĂŒr. Das HĂ€uschen wird geraubt und der Allgemeinheit zur VerfĂŒgung gestellt, vielleicht werden ja auch noch die Frauen vergesellschaftet? Wer weiß das schon?

 Da haben die anderen Parteien es einfacher. Die Piraten haben es einfacher. Um sich dort einzureihen muss man nur unzufrieden sein und sich ein internetfÀhiges Handy anschaffen. Sonst bleibt alles beim Alten.

 Wer auch immer demnĂ€chst diese Partei, die LINKE fĂŒhren will: Er/Sie muss/mĂŒssen wahrhaftig sein. Und er muss die Visionen verteidigen.

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Verwirrung

Ein Geber ist, wie doch jedermann weiß, ein Mensch, der etwas gibt. Ein Mensch und Mensch, das kann eine Frau sein(Geberin), ein Mann(Geber), ein Kind(Geberes?), ein Greis(??) und neuerdings ein menschliches Wesen ohne bestimmtes Geschlecht. Wenn die Zwangsemanzipation solche unsinnigen und unhandhabbaren und jeder vernĂŒnftigen Verwendung der deutschen Sprache widersprechenden Bezeichnung braucht, nun gut.

Es kann alle möglichen Dinge gegeben werden. Geburtstagsgeschenke, eine Nagelfeile, Geld(das wird dann Spende genannt), gute Laune, anpassbare und nicht unfassbare Dinge.

Arbeit kann man nicht anfassen. Wie Luft, wobei sich Luft notfalls in Kisten verpacken lÀsst. Oder Lust, Lust lÀsst sich nicht anfassen und auch nicht verpacken.

Aber man kann sie haben oder einem lustigen Menschen ansehen. Ein lustiger Mensch, das ist ein Mensch, Mann oder Frau oder Kind oder was anderes, der ist lustig. Der hat also Lust. Ich habe meist keine. Trennt man Mensch und Lust, so lÀsst sich der Mensch anfassen, die Lust nicht.

Mit der Arbeit ist es genauso.

Der Mensch arbeitet. Der eine tut es mehr, der andere weniger. Dann ist er jedenfalls ein arbeitender Mensch, ein Arbeiter. (Hier sind die beiden bestimmten Geschlechter gemeint, weil Kinderarbeit verboten ist und Ă€ltere Menschen nicht mehr arbeiten, wenn sie eine vernĂŒnftige Rente bekommen.)

Also, der Arbeiter.

Hierzulande auch Arbeitnehmer genannt. Und das ist das, was mich so verwirrt. Wie kann man „Arbeit nehmen“? Arbeit ist genauso wenig anfaßbar wie Lust. Und wenn ich Lustnehmer werden wollte, wie sehe denn das aus? Es wĂŒrde sich entfernt nach Partyschreck anhören, aber so richtig passt der Begriff nicht.

„Gib mir mal ein StĂŒck Arbeit!“ und flutsch, reicht der einem so ein StĂŒck Arbeit herĂŒber. – Geht nicht!

Arbeit ist wie Lust an etwas gebunden, einen Gegenstand, ein Ding, einen Menschen.  Erst Arbeit + Gegenstand ergibt ein Produkt. Oder Arbeit + Mensch ergibt einen Arbeiter.

Obwohl, auch wenn er gerade nicht arbeitet ist er ja ein Arbeiter. Wenn er zum Beispiel gerade streikt, oder Pause macht oder zu Hause im Sessel sitzt. Nein, zu Hause im Sessel ist er nicht Arbeiter, da ist er Ehemann oder Ehefrau oder HĂ€uslebesitzer oder Fernsehgucker oder was anderes, aber kein Arbeiter mehr. Da will er kein Arbeiter mehr sein.

Also, wenn der Arbeiter arbeitet an einem Ding, dass, wenn er fertig ist, ein Produkt ist, dann kann er das Produkt weitergeben. Dann gibt er die Arbeit weiter. Dann ist er ein Arbeitgeber. Obwohl er Arbeitnehmer genannt wird. Das ist verwirrend.

Dann ist der andere, der jetzt sein Produkt nimmt, der also das Erarbeitete nimmt, der Arbeitnehmer, obwohl er Arbeitgeber genannt wird.  Versuchen wir es anderes:

Ein Arbeiter hat seine Arbeit in ein Material gesteckt. Es ist ein Ding draus geworden, das man verwenden kann. Er  hat ein Produkt hergestellt. Er hat produziert.  Nun darf man ihn doch wohl Produzent nennen? Nein, in unserem Sprachgebrauch ist er nicht der Produzent. Der Produzent ist der Unternehmer, derjenige, der das Produkt von dem Arbeiter bekommt, damit er es weiterverkaufen kann. Irgendwie passt das immer noch nicht. Einfacher wÀre es, wenn der Arbeitet, ein Produkt herstellt, das Produkt dann verkauft. Dann wÀre er Arbeitgeber und Produzent. Ist doch viel einfacher. Und die Worte stimmen.

 Die Gewerkschaft hatte diese Woche wieder einen Warnstreik. Um neun Uhr war Treffen an der Pforte. Dann sollte es mit Bussen in die Innenstadt gehen. Ich hatte erwartet, dass sich um mich herum die Schreibtische leeren wĂŒrden und ich dann mutterseelenallein weiterarbeiten mĂŒsste. Die Sorge war unbegrĂŒndet.  Nicht ein einziger Schreibtisch wurde verlassen. Ich war froh, dass die Gewerkschaft trotzdem eine Rekordbeteiligung an der Kundgebung und dem Warnstreik meldete. Wahrscheinlich waren alle anderen Abteilungen wie leergefegt. Nur die Leiharbeitnehmer wĂ€ren geblieben.

Schon wieder so ein Wort.  Wie man es auch anfasst, es stimmt nicht. Ist der Leiharbeitnehmer nun ein Nehmer, der Leiharbeit nimmt oder ist er ein Leiher, der Arbeit nimmt?

Bei Wasserkocherhenkel ist es einfacher: das ist der Henkel vom Wasserkocher. Der Wasserkocher wiederum ist ein Kocher, mit dem man Wasser kochen kann.  Übersetzt auf den Leiharbeitnehmer wĂ€re das ein Nehmer, der der Leiharbeit nimmt. Und die Leiharbeit, ist Arbeit, die man Leihen kann. Ich werde mir jetzt ein wenig Lust holen. Dazu werde ich den Wasserkocherhenkel anfassen, etwas Kaltwasser in den Kocher fĂŒllen und mir einen starken Kaffee brĂŒhen. Bis die anderen von ihrem Warnstreik zurĂŒck sind. In diesem Sinne.

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Einsperren

Da  treiben sie schon wieder ein Schwein durchs Dorf. Dabei ist die arme Frau im ukrainischen GefÀngnis Opfer ihrer eigenen Politik. Sie hat selbst beschlossen nicht mehr zu essen und auch die UmstÀnde, gegen die sie protestiert mit dem Hungerstreik, hat sie selbst zu verantworten.

Die ZustĂ€nde in ukrainischen GefĂ€ngnissen sind nicht besser wie anderswo. Außerdem fehlt noch ordentliche medizinische Betreuung. Unter der Regierung von Frau Timoschenko wurden eben auch die Zuwendungen fĂŒr die staatlichen Bewahranstalten gekĂŒrzt.

Die Ausrichtung der Fußball-EM wurde im  Jahre 2007 durch Polen und die Ukraine gewonnen. Die Fußballoberen, die Bundesregierung und auch das Europaparlament hatten damals nichts dagegen einzuwenden. Das, obwohl die VerhĂ€ltnisse in Bezug auf die Menschenrechte, wie von AI festgestellt und bezeugt, sich nicht wesentlich besser, nein, ĂŒberhaupt nicht besser als heute, waren.

Die MinisterprĂ€sidentin hieß Timoschenko und sie war mit massiver UnterstĂŒtzung aus dem Ausland vor allem durch unverdĂ€chtige NGO’s (Nichtregierungsorganisationen – Organisationen, die vorgeben nur im eigenen Interesse zu handeln und auf keinen Fall die Interessen irgendeiner Regierung zu vertreten.) in der „Orangenen“ Revolution an die Macht gelangt.

„Kanzlerin Merkel erwĂ€gt EM-Boykott“, so der FOCUS.  Nun ist es ja nicht ganz neu, wenn die Politik den Sport benutzt. Wenn sie gleichzeitig auch das Formel-1-Rennen in Bahrain boykottieren oder wenigstens den Boykott androhen wĂŒrden,  wĂ€re das zu verstehen.  So aber nehmen sie einzig die Ukraine ins Visier. Vielleicht, weil der derzeitige PrĂ€sident die Ukraine nicht mehr der NATO angliedern will?

Merkel, EU-Kommission, usw., haben die alle den Wetterumschwung nicht vertragen? Wer glaubt ihnen denn diesen Ulk? Oder meinen die das tatsĂ€chlich Ernst? Halten die das deutsche Volk fĂŒr so blöd oder ist das deutsche Volk tatsĂ€chlich so? Seit EinfĂŒhrung der allgemeinen Schulpflicht geht ja jeder zur Schule. Es reicht anscheinend fĂŒr den NormalschĂŒler lesen zu lernen, um dann mit der „Bild“ zurechtzukommen. Aber es gibt eben auch welche, die schalten auch noch den Denkapparat ein.

Ich bin dafĂŒr, dass Staatschefs nach ihrer Regierungszeit in jedem Falle eingesperrt werden. Überall, in jedem Staat. Auf der ganzen Welt. Ohne Ausnahme. Samt aller ihrer Minister.

Man  spart auf jeden Fall die Rente, das ist ja ein nicht unerheblicher Aspekt.

Sie sollten solange eingesperrt bleiben bis zweifelsfrei bewiesen ist, dass sie sich nicht selbst bereichert haben und ihre nahen Verwandten und Freunde auch nicht begĂŒnstigt, dass sie sich nicht wĂ€hrend ihrer Amtszeit haben kaufen lassen durch irgendwelche Konzerne, oder ihre Dissertationen abgeschrieben und sich so mit fremden Federn geschmĂŒckt haben.

Es sollte zu jeder Wahl auch eine Untersuchungskommission gewĂ€hlt werden. NatĂŒrlich lĂ€sst  sich  das Gericht dann bei der Verhandlung von der Unschuldsvermutung leiten, aber eingesperrt gehören sie erst einmal, denn wenn sie fertig sind mit regieren,  besteht der unbedingte Anfangsverdacht der persönlichen Vorteilsnahme im Amt.

Sollte das Gericht zu einem anderen Schluss kommen, was ja immer noch zu hoffen ist, dann sind die ehemaligen natĂŒrlich voll zu entschĂ€digen und ihre verdienten Renten auch zu zahlen.

Ach wie schön wÀre die Welt, wenn die Gerichte dann die Angeklagten freisprechen könnten!

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