WĂ€hrend die 0,01 Prozent der Bevölkerung dieses Planeten, genannt „die Superreichen“, sich so viel Geld zusammengesammelt haben, dass sie sich in ihr bequemes quasiprivates Leben („Die Welt gehört mir!“ oder:  „Ich bin das Imperium!“)  zurĂŒckziehen können, haben die restlichen 100 Prozent (gerundet) sich eine Menge Geduld und Gleichmut angesammelt. Und das ist gut so. Zum GlĂŒcklichsein braucht man kein Geld, Geld macht nicht glĂŒcklich, jedenfalls nicht allein. GlĂŒck kommt aus dem Bauch. Man muss sich nur mit den VerhĂ€ltnissen arrangieren, dann kommt das GlĂŒck von ganz allein.

 Also, man spiele Lotto, oder unterziehe sich einer Schönheitsoperation oder mache ein Praktikum oder kaufe sich eine C.Cola, dann, so die Versprechungen, wird alles schöner, alle werden zufriedener und alle dĂŒrfen glĂŒcklich sein. Bei dem einen oder anderen macht‘s auch schon ein neuer Klingelton oder eine neue App fĂŒr’s Smartdingsdaphon.

 NatĂŒrlich gibt es auch die Unzufriedenen, die Meckerer, die Neider. Die Natur des Menschen ist so eingerichtet. Der Eine ist mit Wenigem zufrieden und glĂŒcklich, zum Beispiel, wenn er eine SchĂŒssel Wasser in der HĂŒtte stehen hat. Beim NĂ€chsten muss es frisches Wasser sein, der Andere will sogar fließendes Wasser aus der Wand, so kĂŒhl und angenehm prickelnd, sich den Schlaf am Morgen aus den Augen waschen. Einige haben dann sogar fließend warmes und kaltes Wasser aus vergoldeten WasserhĂ€hnen. Aber, was macht den Unterschied? Was nutzt dem Durstigen der goldene Wasserhahn, wenn er nur Wasser zum Durstlöschen braucht?

 Bist selber schuld, wenn Du die SchĂŒssel Wasser vor Wut ĂŒber die goldenen HĂ€hne, die Du nicht bekommen kannst, das Wasser samt der SchĂŒssel gegen die Wand schleuderst, nun durstig bleiben musst und du dir vielleicht durch dein unbeherrschtes Handel sogar die Lehmwand deiner HĂŒtte noch ruinierst. HĂ€ttest zufrieden sein können mit dem was du hast. HĂ€ttest dein Wasser getrunken und wĂ€rest glĂŒcklich in Dein Tagwerk gegangen.

 Was kĂŒmmert‘s dich, wie sie leben? Weil du neidisch bist, weil du unzufrieden bist, weil du unfĂ€hig  bist, GlĂŒck zu empfinden! Nun suchst du nach Lösungen, nach Rechtfertigungen, die deinen Neid, deine Missgunst begrĂŒnden können. Du liest in der Bibel. Weil du denkst, die GlĂ€ubigen sehen in ihrem Glauben alle so glĂŒcklich aus. Aber in der Bibel findest du nur das Versprechen auf das GlĂŒck im Jenseits und das ist auch nicht sicher. Du willst jetzt glĂŒcklich sein.

Du versuchst es mit modernen Gesetzestexten, auch dem GG. Aber da steht nichts davon, dass die einen goldene WasserhĂ€hne nicht haben dĂŒrfen wĂ€hrend die anderen nicht mal sauberes Wasser in der SchĂŒssel haben.

In der amerikanischen Verfassung ist auch nur das Streben nach GlĂŒck verbrieft. Das hilft dir auch nicht wirklich weiter. Und mit „Freiheit, Gleichheit, BrĂŒderlichkeit“ kannst du auch nichts anfangen. Denn keiner hĂ€lt sich daran. Alle sind so frei, dass die Gleichheit auf der Strecke bleibt und da hört dann auch die BrĂŒderlichkeit auf.

Da fÀllt dir endlich die Einlage deiner Tageszeitung in die Hand. Dort steht die Lösung: Kauf endlich einen neuen Fernseher!

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