Ich habe Zweifel, Euer Ehren!

IPPC

Im 3. Sachstandsbericht des IPCC von 2001 formulierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den damals aktuellen Kenntnisstand noch folgendermaßen: „Unter Berücksichtigung der verbleibenden Unsicherheiten ist der Großteil der beobachteten Erwärmung im Verlaufe der letzten 50 Jahre wahrscheinlich auf die steigenden Treibhausgaskonzentrationen zurückzuführen.”

Dieses in der Wissenschaft einmalige und in Fachkreisen allgemein akzeptierte Gremium hat im letzten, dem 5. Sachstandsbericht aufgrund der zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten und der Kenntnis der physikalischen Prozesse festgestellt: Es ist äußerst wahrscheinlich (die Eintrittswahrscheinlichkeit für diese Aussage liegt bei 95 – 100 Prozent), dass der menschliche Einfluss die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war. (IPCC, SPM WG1, 2013, S. 15).

Es gibt Stimmen, die behaupten, diese Wissenschaftler (s.o.) sind alle von der Industrie bezahlte Kreaturen. Das will ich so nicht unterstützen. Einige von ihnen sind bestimmt der Überzeugung, dass die Überzeugung, die sie vertreten, die richtige sei und versuchen diesen Glauben mit wissenschaftlichen Methoden zu untermauern. Aber das ist es. Weder der Bericht (s.o.) ist ausreichend mit wissenschaftlichen Methoden zu untermauern und das Gegenteil eben auch nicht.

Trotzdem ist das gar nicht der Punkt, über den diskutiert werden muss! Die menschliche Anwesenheit auf dem Planeten wirkt sich in jedem Fall auf die Biosphäre und alle anderen Sphären aus. Wir machen Löcher in die Erde, wir lassen Wolken abregnen, wir blasen Abgase in die Luft. Das machen wir, weil wir da sind und weil wir da sein werden und uns bewegen. Darüber muss doch nicht diskutiert werden!

Verbrauch verringern

Die Sonnenenergie und die Windenergie haben eine zu geringe Flussdichte, als dass sie den steigenden Energiebedarf der Menschheit befriedigen könnten. Der Mensch ist ein Energie-„verbraucher“. Die Industrie, die Produktion, die Kommunikation (Zitat: „Eine Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Umwelt bezifferte den Stromverbrauch für den Betrieb des Internets in der Schweiz 2012 auf 4,6 Millionen Kilowattstunden, das sind rund acht Prozent des gesamten Schweizer Stromverbrauchs. Wäre das Internet ein Land, hätte es weltweit den sechstgrößten Energieverbrauch, sagt Greenpeace.) inzwischen auch, verbrauchen viel Energie, um uns unseren täglichen Komfort zu schaffen. Energieeinsparung ist notwendig, aber, sie darf (und wird auch) nie zur Energiebedarfsverringerung führen. Die Menschheit braucht die Energie, um sich weiter zu entwickeln. Und wenn die Menschheit, die menschliche Kultur, sich nicht weiter entwickelt, dann ist die menschliche Kultur am Endpunkt angelangt.

Wie viele Windräder wir auch aufstellen, wie viele Speicherwerke wir bauen, es wird nicht reichen. Entsetzlich, in jeder Publikation, in jeder Nachrichtensendung, in jeder Wahlkampfansprache und in den täglichen, allzu alltäglichen Gesprächen geht es um Energie-Einsparung. Gemeint ist Verringerung! Und darauf wird das Denken auch im Hintergrund auch ausgerichtet.

Das aber ist Unwissen (Dummheit) oder Ignoranz. Es muss und es wird einen Zuwachs an Energieverbrauch geben. Im Übrigen zeigen das auch die gezeigten Kurven (IPCC). Nicht darüber zu sprechen, sondern die Verringerung von Energieverbrauch zu fordern, ist schon ein Kunststück der Manipulation, eine Glanzleistung bei der Verdrehung der Tatsachen und Meinungen. Es ist Meinungsmache.

Ich habe nichts gegen Einsparung. Ich habe auch nichts gegen Effizienz. Ein normaler häuslicher Laser-Bürodrucker verbraucht zwischen 30 und 80 Watt pro Stunde im Stand-By-Betrieb. Das läppert sich im Monat auf immerhin über 50 kWh! Da kann gespart werden, das muss nicht sein. Wir haben sehr viele Geräte (TV-Anlage, Waschmaschine, Einbruchssensoren, Ladestationen, Radio, usw.) die ähnlich wenig tun und trotzdem Energie verbrauchen.

Effizienz erhöhen

Ich habe auch nichts gegen Windräder oder Photovoltaik. Früher standen auch Windmühlen in der Gegend rum. Wahrscheinlich hat sich niemand darüber aufgeregt. Aber, die gewonnene Energie wurde auch am Ort verbraucht. Wenn die Mühle klapperte, dann für den Profit des ansässigen Müllers und zum Brotbacken in der Gemeinde.

Dort, wo es nachhaltigen Nutzen bringt, wo nachgewiesen auch mehr Energie gewonnen wird, als verbraucht, da wo nachgewiesen wird, dass die Energie auch nutzenbringend gespeichert werden kann, da soll es sein. Hierin bestehen aber Zweifel.

Viele Windräder wandeln an windigen Tagen viel Wind-Energie in elektrische um, die aber nicht abgenommen werden kann. Die Betreiber der Windräder werden für die Nicht-Abnahme (wegen der Garantie-Abnahme) der elektrischen Energie entschädigt! Das ist Marktwirtschaft. Der Markt braucht die Energie nicht, es wurden Windräder gebaut, die der Markt nicht braucht und all das wird vom Bürger, der an dem Markt gar nicht teilnimmt, (über die Stromsteuer) bezahlt. Sauber! Alle Achtung! Aber die Windradherstellerindustrie hat was davon und vor allem die großen Betreiber.

Überlandleitungen werden gebaut. Das würde vielleicht bei der Verteilung an Energie-Bedürftige helfen. Die elektrische Energie wird zwar unter hohem Verlust transportiert, aber immerhin könnte sie zu einer sinnvollen Verwendung gelangen. Die lokal erzeugte Energie könnte lokal gespeichert und zu anderen Zeiten verbraucht werden. Dann würden die ökonomisch/marktwirtschaftlich katastrophalen Aufwendungen für den Transport entfallen. Aber, daran scheint niemand interessiert, der Verlust wird ja bezahlt. Wer? Die, die weder vom Bau der Trassen, noch vom Transport, noch von den Einnahmen der Radbetreiber etwas haben: Bürger, kleinen Leute, Familien, Rentner.

Den Ausstieg aus der Kohle, im Prinzip bin ich dafür. Fossile Energieträger zu verbrennen bringt unkalkulierbare Änderungen der Zusammensetzung der Atmosphäre mit sich, verschandelt die Landschaft, zwingt Leute ihren angestammten Wohnsitz zu verlassen. Anders als die Verbrennung von Holz, das dem aktuellen CO2-Kreislauf entnommen wird, stellt die Umwandlung von Kohle, Erdgas und Erdöl in Energie und Umwandlungsprodukten (z.B. CO2) ein sich über Jahrmillionen entwickelndes Gleichgewicht in Frage.

Geld machen

Allerdings ist hier Ehrlichkeit gefragt. Es geht wohl eher um einen Scheinausstieg. Fehlende Kohle, wegen Einstellung der Förderung, wird aus dem Ausland, zum Beispiel aus Kolumbien, bezogen. Oder: An Stelle von Kohle wird Erdöl oder Erdgas verbrannt, also nur andere, aber auch fossile Energieträger. Die Einführung der CO2-Steuer hat hierzu einiges getan, führte aber nicht zur Verringerung der Emissionen, sondern nur zur Verschiebung der Lokalitäten. Und steigert die Gewinnmargen der Energiekonzerne.

Ausstieg aus der Stein- und Braunkohle in Deutschland bringt also für den globalen CO2-Ausstoß gar nichts. Im Gegenteil, es fallen neue Transportaufwände an. Die allerdings werden von Leuten bezahlt, die nichts von der Steigerung der Gewinnmargen haben.

Ich bin auch für die Schließung der Atomkraftwerke. Jedenfalls die jetzt bestehenden sollten so bald wie möglich geschlossen werden. Auf der einen Seite sehe ich hier die Gefahr Havarie wegen der fehlenden Wartung und Überprüfung der Sicherheit, auf der anderen Seite die Gefahr der Beeinflussung von außen und als drittens natürlich die unfallbedingte oder auch absichtliche Zerstörung der Kraftwerke. Beispiele kennen wir, und Fukushima und auch Tschernobyl sind uns in Erinnerung. Aber:

Alternativen suchen

Keine Art der Energieerzeugung ist so effizient und so sauber wie die Nutzung der Kernenergie. Wahrscheinlich kommen auch mehr Leute durch Kohlestaub, Stickoxide und sonstige Nebenprodukte bei der Erzeugung von Strom aus fossilen Energieträgern um, als durch Strahlung aus Kernkraftwerken, ob nun aus betriebenen oder havarierten.

Den Ausstieg aus der Kernkraft (bis 2022 in Deutschland) lässt sich auch unmöglich den Klimaaktivisten unterjubeln, trotz deren Inkompetenz in Kernkraftfragen. Hier ist die Motivation eine andere. Die gängige Begründung für den Ausstieg ist die Gefährlichkeit der Technologie für den Menschen. Als ob sich „der Mensch“ jemals um die Gefährlichkeit einer Technologie wirklich gekümmert hätte! Selbst Nobel würde drüber lachen!

Aber hier mal wegen des Atommülls: (Zitat:) „Gebrauchte Brennstäbe strahlen am stärksten, wenn man sie gerade aus dem Reaktorkern geholt hat. Daher müssen sie dann erst mal ins Abklingbecken. Die Strahlung sinkt dann aber rapide. Nach 1 Monat ist nur noch 25 % der Radioaktivität vorhanden, nach 6 Monaten noch 8 %, nach 1 Jahr noch 5 %,
nach 10 Jahren noch 0,8 %,
nach 20 Jahren noch 0,6 %,
nach 100 Jahren noch 0,08 %, ….  Aber eben: Wozu verbuddeln? Da steckt Energie für 1000 Jahre in >>Schnellen Brütern<< drin.

Frankreich nimmt inzwischen verbrauchte Brennstäbe (Atommüll) ab, um sie weiter zur Energiegewinnung zu nutzen. Auch Russland verarbeitet inzwischen Brennstäbe weiter.

Es gibt Technologien, zum Beispiel die Kernfusion, die die Gefahr durch Strahlung minimieren. Die Entwicklung dieser Technologien läuft sehr gedämpft. Wenn hier die Milliarden Euro reinfließen würden, die im Emissionshandel verdient werden, dann käme das vielleicht schneller voran.

Verschwendung beenden

Der Transport von elektrischer Energie über Überlandleitung verschluckt und verschwendet dreißig Prozent der bereitgestellten elektrischen Energie. Die Herstellung und anschließende Entsorgung von ungenutzten Lebensmittel, Geräten, Industrieerzeugnissen, und so weiter, verbraucht Energie ohne irgendeinen Nutzen für die Menschheit darzustellen (Das Verdienen (?!) von Geld ist KEIN Nutzen für die Menschheit oder die Mehrheit der Menschen!).

Wenn jemand zu McDxxxx geht, sich dort überfrisst und noch gezuckerte Säure zur besseren Verdauung einverleibt, sich anschließend auf ein Ergometer-Sport-Fahrrad-Gerät setzt, um die Kalorien wieder abzuarbeiten, der betreibt Verschwendung. Es sei denn er empfindet dabei ein, anders nicht zu erreichendes, Glücksgefühl.

Die Transporte von Waren in uneffektiven Transportmitteln verbrauchen mehr Ressourcen als notwendig. Und es gibt noch einige Beispiele mehr, die nicht nur nach Verschwendung aussehen, sondern es auch sind. Hier soll sich etwas ändern. Das ist ein Grund, auf die Straße zu gehen.

Wir brauchen Energie

Die Menschheit braucht Technologien. Die Entwicklung der menschlichen Kultur hängt wesentlich vom Angebot an Energie ab. Wenn die Höhlenmenschen sich beim Anbrennen ihres Holzfeuers gefragt hätten, ob das ökologisch vertretbar ist, wären wir vielleicht nie zu einem gebratenen Steak gekommen. Ohne ausreichend vorhandene Energie stagniert die Entwicklung der menschlichen Kultur; ohne Weiterentwicklung der menschlichen Kultur wird die Menschheit sich nicht weiterentwickeln und was sich nicht entwickelt, das zerbricht letztendlich oder wird überrollt.

Der Bedarf an Energie wird also steigen. Das darf nicht verschwiegen werden. Darüber aber wird selten geredet. Stattdessen wird der Eindruck vermittelt, alles hängt von der Verringerung des CO2 –Gehaltes der Atmosphäre ab und damit von der Menge der erzeugten Energie aus fossilen Energieträgern und das müsse verringert werden.

Das ist aber gar nicht die Frage. Wir müssen Möglichkeiten finden, die Raketen zum Mars zu starten, mit möglichst geringer Beeinflussung unserer Lebensgrundlage – der Natur. Wir müssen Wege finden die riesigen Datenmengen zu speichern (was eine ebenso enorme Menge an in Wärme umgewandelte Energie bedeutet) ohne unseren Planeten zu verwüsten.

Das wird der Menschheit nicht gelingen, wenn wir einige wenige auf und an den Strombörsen Geld verdienen lassen, oder an sinnbefreiter Produktion, oder am Transport von Schweinehälften, einmal durch Europa und zurück.

Stopp der Abzocke

Das ist  es: Jede Gewinnung/Umwandlung von Energie muss auf den Prüfstand: Hilft sie uns allen oder füllt es nur den Geldbeutel von einigen?

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