Statusbericht

Die Militärs sind dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit ihren Gegnern umzugehen. Es ist ja auch ihre Bestimmung „draufzuhauen“. Doch sie sind auch Strategen und Taktiker und wissen, dank langjähriger praktischer und auch theoretischer  Forschung, wie sie sich in Friedens- und Krisenzeiten zu verhalten haben.

In Friedenszeiten liegt die Aufklärung des zukünftigen oder angenommenen oder gewünschten Feindgebiete, also des Gebietes, in dem die zukünftigen Kampfhandlungen, sprich: Krieg, stattfinden sollen, in der Hand der Geheimdienste, die eine gedeckte, also geheime Datenbeschaffung bevorzugen. Dank der in den letzten sechzig Jahren entwickelten Technik werden natürlich auch die Möglichkeiten der Satellitenaufklärung und Funkfernaufklärung genutzt. Hinzu kommt die verschiedenen Aktivitäten der offiziellen, halboffiziellen und der nie genannten Stellen der Regierungen und Ämter, die sich zum Beispiel mit Auswertung politischer Aktivitäten des zukünftigen Gegners befassen.

Infiltration, Ermutigung  und Unterstützung der inneren Opposition, bis hin zur Gründung von militärisch operierenden Gruppen im zukünftigen Feindesland, gehören ebenso zur Vorbereitung eines Krieges, wie die oben aufgeführten Aktivitäten.

Allerdings gehören einige dieser Methoden und Maßnahmen schon zur unmittelbaren Kriegsvorbereitung, das heißt zu einer Phase, in der schon die Pläne für den Aufmarsch und den Einmarsch in das Feindesgebiet in den Schubläden der Ministerien liegen und die Marschbefehle auf ihre Unterschrift warten.  Denn wer eine militärisch operierende Gruppe in einem souveränen Staat von außen unterstützt muss mit der starken Belastung der diplomatischen Beziehengen rechnen, bis hin zum Abbruch dieser.

Die Verhängung von Wirtschaftsblokaden kommt auch einer Kriegserklärung gleich. Ein Staat führt für das Land wirtschaftlich notwendige Güter ein. Nimmt man ihm die Möglichkeit, so fehlen  wichtige Güter im Inland. Das können Rohstoffe sein, es können technische Güter sein, wie Werkzeugmaschinen oder es können ganz einfache Konsumgüter wie Telefone oder Computer sein.

Nach all diesen Aufzählungen stellen wir fest: Die USA, aber auch viele andere Staaten, die die Sanktionen gegen den Iran unterstützen, befinden sich faktisch schon im Krieg mit dem Iran, auch wenn offiziell noch kein Schuss gefallen ist.

Die taktische Aufklärung, und bei der vor kurzem im Iran abgefangenen Drohne(unbemannter Flugkörper) handelt es sich um eine Technik zur taktischen Aufklärung, wird aber erst kurz vor dem Beginn der aktiven Kampfhandlung eingesetzt. Hier geht es nicht mehr um die Schaffung eines großflächigen Bildes des Gegners, der Schaffung eines Überblicks, hier geht es auch nicht um die Feststellung welche Truppenteile, in welchen Gegenden, mit wieviel Technik und Personal , Logistik und Abwehrmaßnahmen ausgerüstet sind, sondern bei der taktischen Aufklärung geht es um den konkreten Standort eines konkreten Truppenteils oder Standortes oder Technik zu einer konkreten Zeit. Ein konkretes Ziel  wird für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff ausgekundschaftet.

Oder es ist eine Provokation. Auf jeden Fall aber ist es ein Kriegsakt.

Die Meldung in den Agenturen, der Iran drohe damit die Straße von Hormus für den Oeltransport zu schließen, kann vieles sein. Obwohl alle uns Normalbürgern zugängliche Medien davon sprechen der „Iran hätte gedroht…“, kann das ebenso eine verdrehte und lancierte Meldung aus den Reihen der Medienmacher und Geheimdienste sein. Schon so oft hatten wir Meldungen. Der Iran selber meldet, das es keine offizielle Verlautbarung war. Somit auch nicht vom Iranischen Staat gestützt wird.

Selbst der von allen bekannten Medien als „Feiger Überfall einer selbstgefälligen, hinterhältigen, sich selbst überschätzenden..“ Regionalmacht Japan auf Pearl Harbor, der den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg begründete, ist ausgelöst worden durch die Rohstoffblokade und war mehr eine Verzweiflungstat, als ein zu diesem Zeitpunkt von Japan geplanter Krieg um die Vorherrschaft im Pazifik

Nichts käme den Militär so gelegen, wie ein tatsächlicher Zwischenfall in dieser Meerenge.  Augenblicklich würde der Angriff auf den Iran eine Legitimation erhalten und alle „Willigen“ könnten die USA bei der Bekämpfung der „Schurken“ unterstützen. Mit oder ohne Billigung der UNO oder seines Sicherheitsrates.

China, Indien, der gesamte wirtschaftlich aufstrebende süd-ost-asiatische Teil der Welt käme in arge Bedrängnis, denn sie sind es, die die 40 % des arabischen Öles abnehmen, der durch die Straße von Hormus muss.

Profitieren würden auch die Ölkonzerne. Europa wäre zwar kaum betroffen von eventuell endstehenden Engpässen, aber das würde die Konzerne natürlich nicht hindern den Preis in die Höhe zu drücken. Milliarden werden zusätzlich verdient.

Für die USA würde sich ein kaum beachtetes aber deswegen nicht weniger kleines Problem wie von selbst lösen: Die aus dem Irak zurückkehrenden, jetzt arbeitslosen Militärs hätten wieder was zu tun.

Selbst China, weil das Oel dringend benötigt wird, müßte auf eine schnelle Klärung in die eine oder andere Richtung hinwirken. Militärisch einzugreifen wird China nicht in der Lage sein. Die mobilen Kräfte sind bei den Chinesen wahrscheinlich noch nicht weit genug ausgebaut. Auch Russland wird eher von der Ferne zusehen müssen, auch wenn Waffen und Material von ihnen in den Iran gelangen werden.

Sollten die Chinesen und/oder Russen, wenn, dann eher beide, eingreifen, dann haben wir den Dritten Weltkrieg, denn dann werden auch noch andere Rechnungen auf- und abgemacht.

Die Krise um den Iran schwelt nun schon einige Jahre. Sie ist Teil der geostrategischen  Auseinandersetzung der USA mit dem Rest der Welt. Die UdSSR ist zu Russland geschrumpft und die USA haben sich in der Zwischenzeit einen Teil des ehemalig von der UdSSR beherrschten Territoriums erarbeitet. Der Iran würde noch fehlen, um die Oberhoheit der USA und des Westens über die  gesamten Erdoelreserven des Nahen Ostens zu erlangen. Damit wäre die strategische Vorherrschaft der Westlichen Welt über einige weitere Jahre gesichert, denn China und Indien hängen noch sehr am Öltropf Arabiens.

Inzwischen sind auch einige Länder Afrikas und Südamerikas nicht mehr so ganz einer Meinung mit den USA. Das und das Erstarken Chinas und Indiens bremst den hemmungs- und scrupellosen Eroberungsdrang der USA etwas.

Wir werden beobachten können, wie die Sache weitergeht.

 

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