Der blöde Mond scheint auf die bereiften Wiesen. Nachts sind alle Katzen grau. Ich habe nachgesehen. Als ich das Licht anschaltete, um nach unserer Katze zu sehen, war sie graubraun wie immer. Blöder Spruch. Die Maus läuft quer über die Gleise. Das ist ungefährlich, obwohl sie nicht den Übergang benutzt. Hier fährt nicht mal sonntags ein Zug. Selbstmörder würden am Morgen mit steifem Genick aufwachen und feststellen, dass sie auch hier wieder versagt haben. Langsam kommt das Grauen hoch. Diffuses Licht rundherum. Die Windkrafträder wirbeln leise: „wummm, wummm“, ganz leise, aber sie können den Nebel nicht wegdrücken. Der Specht fliegt meckernd darunter hindurch, über den  Holunder, der immer noch schwarz mit seinen Früchten dasteht. Wieder wurde nicht geerntet. Nur die Stare, die den Flug in den Süden verpasst haben, sitzen zitternd auf den Ästen. Sie warten auf die Sonne, die die Früchte auftauen wird. Ein Halm richtet sich auf. Er wurde niedergetreten letzte Nacht. Ein Schaufler sprang hier in den Wald. Zwischen zwei LKW hindurch, die ihn von der einen Seite hell und von der anderen rot beleuchteten. Er hatte sich auf dem Feld verirrt, zwischen den Solarpanelen. Längst ist das Tier zwischen den Bäumen verschwunden. Hier  kann er auch am Tage im Schatten sein.

Der Tag beginnt dunstig. Die Autoscheibe ist vereist. Ich lasse den Motor laufen, bis alles weggetaut ist. Dann reihe ich mich ein. Alle fahren zur Arbeit.

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