Tanken

Ich muss tanken. Zur Arbeit und zurück muss ich kommen. Mit den Öffentlichen ist das ja auch nicht mehr so. Und dann streiken die auch noch. Ein Streik in der Hauptstadt bei der S-Bahn? Die fährt doch sonst auch nicht?! Macht da ein Streik überhaupt Sinn?

Ich tanke. Verzweiflung ist nahe. Der angezeigte Preis ist: 1,44 Euro pro Liter(plus 0,9 Cent wie ich dann an der Zapfsäule erfahre). Ich bin nahe dran mir eine Zigarette anzuzünden während ich auf die Fertigstellung der Befüllung des Tankes warte. Natürlich nur um mich zu beruhigen. In Lybien brennt ein Bohrloch, oder waren es zwei oder war es nur eine Abfüllanlage?
Die Leute dort konnten jedenfalls mal ein wenig Wut ablassen. Leider haben einige nicht überlebt. Wie viele würden in Deutschland sterben wenn …. Besser nicht darüber nachdenken. Einen Geschmack davon, wie es kommen kann, haben wir ja seit Stuttgart21. Und da ging es noch nicht mal um was.

Es gluckst im Tank. Ich schüttle auch den letzten Tropfen noch ab. Das mache ich jetzt immer so. Im Jahre 2002 kostete der Diesel rund 84 Euro-Cent (1979: 101 Pfennige), jetzt komme ich mit dem nachlaufenden Viertelliter (36 Cent) noch viereinhalb Kilometer weiter. Auf der Autobahn fahre ich 90 Stundenkilometer. Ich foppe damit nicht nur jeden Blitzer (30 Euro) sondern spare auch gegenüber meiner sonstigen Fahrweise mindestens 2 Liter auf 100 Kilometer(2,88 Euro+ 1,8 Cent). Die Autofahrer, die mir jetzt mit unflätigen Handzeichen zuwinken , ignorier ich überlegen. An der Ampel halte ich nicht mehr an. Bremsen und Anfahren kosten Sprit. Ist ja auch im Sinne der Umwelt. Mag es den einen oder anderen stören, der zur gleichen Zeit und sicher mit Recht die Kreuzung auch befahren will, aber der muss ja nicht meinen Sprit bezahlen!! Auf der Arbeit angekommen winkt mich gleich mein Chef rein. Ich bin zu spät. Na und?! Ich erkläre ihm, dass ich eine Aufstockung des Gehalts benötigen würde um pünktlich zu erscheinen. Er hat leider keine Zeit dass mit mir auszudiskutieren und bietet mir vor dem Hinausgehen an mich ganz von meiner Arbeit zu befreien. Da hat er natürlich genau getroffen: Dann würde ich kein Auto mehr fahren brauchen und die Preise an der Tankstelle könnten mir egal sein.  Es gibt für alles eine einfache Lösung. Man muss nur drauf kommen. Allerdings müsste man das erst einmal ausprobieren. Mit einem Streik etwa.

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