„Schulden die nicht bezahlt werden können, sind keine“(Michael Hudson 2011) „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert.“(Busch?)

Die Finanzwelt bemüht sich weiter und mit allen Mitteln, die erlangte Herrschaft über Politik und Wirtschaft auszubauen. Demokratie und Unabhängigkeit der EZB, freier Markt den Banken, S&P mit Erpressungen gegen 15 oder mehr EU-Staaten! Wo gab es denn das schon mal, dass eine Finanzagentur, wenn auch zugegeben, eine Große, mehreren souveränen(!) Regierungen gleichzeitig drohte?

Die Fugger waren es im Mittelalter, die Könige finanzierten und dann erpressten und sich ungeheure politische und materielle Macht beschafften. Turn und Taxis erpressten sich die Hoheit über den Postdienst. Schön, aber gleich mehrere souveräne, demokratisch gewählte Regierungen erpressen, das geht dann doch zu weit und wahrscheinlich in die Hose. Für Sarko und Merkel sollte das, wenn sie noch irgendwo ein wenig Verstand walten lassen und nicht vollkommen in ihrem Tunnel(blick) gefangen sind, eine letzte, die entscheidende Warnung sein.

Bankenrettung? Für was? Stellen die denn die Waschmaschinen her oder bauen die die Kartoffeln an? Nein, sie verhindern es. Das Geld für die Bankenrettung wäre für den Erhalt und den Ausbau der Schienenwege gebraucht worden oder für Hörsäle, in denen alle  Studenten einen Sitzplatz haben.

Regierungen drucken Geld. Die Vereinigten Staaten schon eine ganze Weile und in Europa ging es auch los. Die Britten stehen vor der Frage: Geld drucken oder gleich den Polizeistaat ausrufen. Das Schlimme ist, das Geld geht nicht mal mehr durch die Hände der Bürger des Landes. Es landet, so wie es gedruckt wird, auf den Konten der Großaktionäre und in der Reissmaschine der Börse. Den Umweg über die Steuern wird man sich auch noch sparen können, denn wenn die Arbeitslosigkeit, die Geringverdieneranteile am Arbeitsmarkt und die Steuerentlastungen für die Reichen weiter gehen, dann zahlt bald keiner mehr Steuern.  (Und wer zahlt dann, von den nicht vorhandenen Steuern, die Schulden an die Banken zurück?)

Wenn die Wirtschaft nichts mehr herstellt, was sich verkaufen lässt und keiner mehr da ist, der etwas kaufen kann, weil keine Geld in den Taschen ist oder die Dinge zu teuer geworden sind, dann gibt es bald überhaupt keinen Geldverkehr mehr außerhalb der Börsen. Dann müssen die dort alleine ihr Monopoly spielen.

Demokratisch legitimiert ist das Geschehen in den Regierungsetagen schon lange nicht mehr. Welcher BĂĽrger, sollte er noch bei Verstand sein, lieĂźe sich freiwillig das Geld aus der Tasche ziehen, von dem er leben muss – um es in dem unersättlichen Rachen der Börse versenken zu lassen?

Inflation entsteht nach allgemeiner und anerkannter Lehrmeinung, wenn zu viel Geld im Umlauf ist. Wir haben eine Inflation. Zwar liegt die offizielle Inflationsrate in Deutschland bei moderaten 2,8 Prozent, aber nicht nur die gefühlte Inflation (Benzin, Zucker, Brot, Mieten,….) liegt weitaus höher. Und die Einkommen der unteren und mittleren Millionen sind beim Steigen sehr viel vorsichtiger. Wo also ist das „Zuviele Geld“, das zur Inflation führt? Jedenfalls nicht in den Taschen oder auf den Sparkonnten des Volkes.

In der Regel und in der Geschichte fĂĽhrt(e) solche (inzwischen rasante) Entwicklung zur Ungleichheit entweder zur totalitären Diktatur und damit zum Krieg oder zu revolutionären Umwälzungen. Der jetzt begangene Weg unserer Regierung und der anderen Regierungen Europas und der ĂĽbrigen westlichen Welt hat keinen Ausweg in ein gutes Ende. Die Finanzwelt – mit UnterstĂĽtzung der Regierungen – schaukelt sich selber auf. Ein ZurĂĽck gibt es nicht. Ein STOP von einer Regierung zu hören, scheint aussichtslos. Die Regierung Griechenlands hätte die Chance gehabt: Aussetzung der Schulden, Streichung der Staatsschulden, Entschuldung der BĂĽrger und damit Entmachtung der Finanzwelt. Sie haben es verstreichen lassen.

Fugger ist zu Fall gekommen, weil die Schulden nicht mehr zurückzahlbar waren. Sie wurden gestrichen.

Mein Problem ist nicht, ob es geschieht, sondern wann es geschieht. Muss ich mich noch mit genĂĽgend Reis und Bohnen fĂĽr zwei Winter eindecken oder reicht es, wenn ich ĂĽber diesen Winter komme? Oder kommt es gar noch schlimmer und ich muss ans Auswandern denken? Oder muss ich mir einen Bunker bauen?

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