Archiv fĂŒr Oktober 2012

Die Einheitspartei

Es ist fast wie im ehemalig real existierenden Sozialismus: Obama und Romney gehören zwar verschiedenen Parteien an, aber in ihren Programmen sind sie sich fast einig – Es gibt kein ZurĂŒckweichen in der Syrienfrage, die USA ist die Weltmacht und hat ihre Stellung zu behaupten, die USA hat das beste Wirtschaftssystem, dass es gibt und es soll so bleiben.

 NatĂŒrlich unterscheiden sie sich voneinander. Der eine ist schwarz, der andere ist es nicht. Der eine hat das Greisenalter fast erreicht, der andere nicht. Der eine hat einen Nobel-Preis, der andere nicht. Der eine hat einen UniversitĂ€tsabschluss, der andere nicht. Der eine ist Missionar der Mormonen gewesen, der andere ist multireligiös erzogen. Des einen Stiefvater ist Ölmanager, der andere hatte einen Zimmermann als Vater.

Aber fĂŒr Amerika (= USA) wollen beide natĂŒrlich das Beste, und zwar das Allerbeste. Von Jedem.  Es ist als wenn der einfache Amerikaner zwischen Pest und Cholera zu wĂ€hlen hat. Dabei wird den US-Amerikanern erzĂ€hlt sie können zwischen Schokolade und Ahornsirup wĂ€hlen.

 Die Kandidaten unterscheiden sich darin, auf welchen Wegen sie die Demokratie, die Freiheit und das Recht auf GlĂŒckseligkeit fĂŒr die Amerikaner erreichen wollen.

Obama macht’s auf Schleichwegen, er verspricht vorne das und hintenherum bedauert er mit seinen, so positiven, AnsĂ€tzen gescheitert zu sein. Oder er erklĂ€rt einfach seine Niederlagen zum Erfolg. Das ist eine erfolgreiche Methode, wenn sie nur gut gemacht ist. Aber reden kann der Mann ja.

Jedenfalls hat er seine Begabungen mit der UnterstĂŒtzung seiner Freunde in der Demokratischen Partei erfolgreich fĂŒr  das weitere Auslutschen der Geldbeutel der kleinen Leute eingesetzt.

Die Umverteilung der Vermögen hat einen guten Schritt nach vorne gemacht. „Die reichsten 1,2 Millionen Haushalte, die das oberste eine Prozent in der Reichtums-Skala ausmachen, steigerten ihre Einnahmen im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent, wie aus Daten des U.S. Census Bureau hervorgeht. FĂŒr die 96 Millionen Haushalte, die die unteren 80 Prozent ausmachen, ging es hingegen gleichzeitig um durchschnittlich 1,7 Prozent abwĂ€rts.“(Die Welt)

Die Privatisierung ging weiter, die Krankenkassen wurden nicht durchgesetzt, die ErwerbseinkĂŒnfte der normalen Bevölkerung zeigt einen RĂŒckgang trotz des Einsatzes aller Mittel, die die Statistik zur VerfĂŒgung stellt.

Mit Obama geht  die AusplĂŒnderung weiter, lebt USAmerika weiter auf Kosten der Welt und wird die Demokratie durch „weiche“ Methoden in die Welt getragen. Ein Erfolg der „weichen“ Art sind die gegenwĂ€rtigen ZustĂ€nde in Libyen und Kairo.

 Romney ist direkter. Die Weltherrschaft soll mit harten Mitteln erreicht werden, dabei sagt er es offen und direkt- Nichtwillige werden mit der gesamten (militĂ€rischen) Macht der USA zu rechnen haben. FĂŒr die Wirtschaftspolitik erklĂ€rt er einfach, wenn es dem Unternehmer gut geht, dann geht es auch dem Amerikaner gut. Er beschimpft die Armen und Verarmenden als Versager. Er sagt sie seinen selber schuld. So, wie immer alle selber an ihrem UnglĂŒck schuld sind. Seine Überheblichkeit gegenĂŒber Armut kennt kaum Grenzen.

 Obama ist dabei der Mann des Volkes. Er ist der Mann, der dem Mann auf der Straße imponieren soll. Er verkörpert den gelebten amerikanischen Traum. Ein Schwarzer im PrĂ€sidentenamt, von einer alleinerziehenden Mutter, einer der sich hocharbeiten musste und lange Zeit ein Anwalt fĂŒr die Armen und Kranken war. So jedenfalls kann man es aus seiner Biographie herauslesen. Da die anderen Seiten des Obama-Lebens nicht bekannt ist. Finanziert wurde Obama und sein Wahlkampf von Goldman Sachs. Im aktuellen Wahlkampf soll es die Mafia sein.

 Die Themen, die den Amerikaner auf der Straße interessieren: Der Kampf gegen die Drogen, Bildung, gleiche Chancen, die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die Außenpolitik , die Demokratie, die Wirtschaftslage, dazu bringen die beiden Kandidaten der Einheitspartei des Finanzkartels nur unzureichend Phrasen, dunstige Versprechungen, die bald wieder vergessen sind.

 Was die Amerikaner auch wĂ€hlen. Es bleibt gleich. Obama wird sich nach der Wallstreet richten und Romney auch. Der eine wird einen hĂ€rteren Kurs fahren, der andere wird es weicher tun. Der eine wird die Amerikaner fĂŒhlen lassen, dass sie Anspruch auf die Weltherrschaft haben, der andere wird den Amerikanern sagen, dass sie die Pflicht haben die Demokratie zu verbreiten. Es kommt auf dasselbe heraus. Beide haben den gleichen Auftrag – die Reichen reicher zu machen. Die macht zu erhalten. ZwangslĂ€ufig ergibt sich daraus, dass alle anderen Ă€rmer werden und die „Demokratie“ noch weniger demokratisch sein wird..

 Dabei gibt es in den USA noch andere Parteien. Es gibt eine GrĂŒne Partei, eine Gerechtigkeitspartei und weitere Parteien mit jeweils eigenem PrĂ€sidentschaftskandidaten.

Die Macht der Medien aber, Medien, die im Sold der gleichen Vermögenden sind, wie die PrÀsidentschaftskandidaten, lÀsst die Amerikaner und uns nur zwei Parteien wahrnehmen. Die Parteien der Finanzoligarchie.

Die demokratischen Republikaner und die republikanischen Demokraten.

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Syrien-Krieg steht bevor

Den Brand vorbereiten

Jetzt wird die BrandstĂ€tte endgĂŒltig vorbereitet. Das Holz wird aufgeschichtet und der Brandbeschleuniger bereitgehalten. Die Streichhölzer sind in Reichweite.

 Die TĂŒrkei hat schon im Juni des Jahres einige Staffeln der F16-Jagdbomber nĂ€her an die syrische Grenze verlegt.

 Die Propaganda in allen westlichen Medien und allen Medien, die dem Westen nahestehen, lĂ€uft zu ungeahnter Hochform auf. Das Einschlagen einiger syrischer Granaten auf tĂŒrkisches Hoheitsgebiet (wer auch immer sie abgeschossen hat) wird zur bewussten Kriegshandlung erklĂ€rt.  Und die Reaktion der TĂŒrkei als mĂŒhsames ZurĂŒckhalten des gerechten Zorns der TĂŒrken gegen einen verbrecherischen Angriff durch das verbrecherische syrische Regime dargestellt.  Dabei hat Syrien gewiss im Augenblick andere Probleme als zu ĂŒberlegen wie es am besten einen Krieg gegen den Nachbarn anfangen kann.  

 Hastig wird NATOeignes MilitĂ€rgerĂ€t  in die Region rund um Syrien und den Iran gebracht.  Die AufrĂŒstung der west-hörigen Regime in der Region ist schon vor Jahren angelaufen. Der Panzerdeal mit Saudi-Arabien war nur eine Spitze, die unter der Decke des allgemeinen Kriegswaffenhandels hervorlugte.

 Neben den in verschiedenen arabischen LĂ€ndern ausgebildeten „FreiheitskĂ€mpfern“ und den schon in Syrien eingeschleusten sĂŒd- und mittelamerikanischen MilitĂ€rberatern, werden jetzt regulĂ€re „Berater“ in die LĂ€nder um Syrien  eingeflogen. Diesen werden in wenigen Wochen regulĂ€re Truppen folgen.

 EinsatzplĂ€ne fĂŒr Aktionen der NATO in Syrien gibt es mindestens seit Herbst letzten Jahres. PlĂ€ne sind zwar nur PlĂ€ne, aber fĂŒr die USA, und das heißt fĂŒr den Westen, ist die Region zu wertvoll, als dass die Chinesen und die Russen und vielleicht sogar die arabischen Völker ĂŒber das Öl, die anderen Ressourcen und die MilitĂ€rbasen fĂŒr die geostrategische Sicherung der westlichen Macht, entscheiden dĂŒrften.

 Der Anfang vom Ende

Dieser Krieg, wenn er denn zum Ausbruch kommt, wird das Ende der westlichen Hegemonie einlÀuten.

Die USA ist seit und mit dem II. Weltkrieg zur Weltmacht aufgestiegen. Die ökonomische StĂ€rke, auf die sich die militĂ€rische StĂ€rke stĂŒtzt, ist lĂ€ngst einer finanziellen Macht gewichen.  Und diese besteht aus Zahlen in einem Computernetzwerk.

Noch sind die FlugzeugtrĂ€ger auf allen Weltmeeren unterwegs, aber wenn die Chinesen aufhören mit dem Dollar zu zahlen, dann wird der finanzielle Unterhalt der FlugzeugtrĂ€ger nicht mehr zu machen sein. Und dann wird sich die USA wieder mehr auf den Binnenmarkt konzentrieren mĂŒssen.

Unsere schöne Welt wird eine andere werden. Wir werden die Demokratie ersteinmal in unseren, den westlichen LĂ€ndern, auf- und ausbauen dĂŒrfen  und uns nicht mehr sosehr um die Demokratie und deren Umsetzung nach den Vorstellungen der Konzernchefs, der Rothschilds und Merkels kĂŒmmern mĂŒssen.

Chancen

 Noch ist nichts entschieden. SÀbelgerassel, PlÀne, Rebellenkrieg. Noch ist es nicht aufregend. Aber sie wandern am Abgrund.

 Die Russen und die Chinesen, vor allem aber diese, können dem Westen das Feld nicht ĂŒberlassen. Der Ami kann sich auch nicht in seine eigenen vier WĂ€nde zurĂŒckziehen. Nach Lösungen wird gesucht. So wird diskutiert der TĂŒrkei eine Art Treuhandschaft ĂŒber die Region zu geben.  Sie soll das Gebiet dann zugunsten der beiden Seiten verwalten. So neu ist der Gedanke nicht: Die TĂŒrkei als Groß – und Ordnungsmacht im persisch-arabischen Raum.

Und die TĂŒrkei fĂŒhlt sich natĂŒrlich geschmeichelt. Nur die Araber und auch die Israelis werden nicht stillhalten.  Israel wird sich nicht einer tĂŒrkischen Vormundschaft unterwerfen und die Araber haben jetzt- mit westlicher UnterstĂŒtzung- schon mal den Aufstand proben dĂŒrfen. 

 Es geht um nichts weniger als um die Welt. Aber wir, wir sind nur Zuschauer.

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Gedanken zur deutsch-deutschen Vereinigung

Drei Berichte: Der Deutschland-Bericht, der die Große Deutsche VerEinigung misst, der Armutsundreichtumsbericht und der Arbeitslosenbericht vom September.

Das Lohnniveau im Osten liegt bei 82,2 Prozent des West-Bruttolohnes, die Wachstumssteigerung im Osten liegt 0,5 Prozent unter der des Westens, ein Drittel aller Arbeitslosen der Vereinigten Bundesrepublik lebt im Osten. So stellt sich die nun schon ĂŒber zwei Jahrzehnte zurĂŒckliegende Vereinigung dar.

Man könnte sagen:  „Siehste! Ätsch! Nischt mit blĂŒhenden Landschaften!“

Aber, man sagt‘s nicht, man verkneift’s sich. Anstandshalber, weil ja  (gefĂŒhlt) alle den schwarzrotgelben Fahlen ohne Hammer, Sichel, Ährenkranz, hinterhergelaufen sind. Hunderte, tausende. Man war selber nicht dabei, aber man hat auch keinen anderen Weg gewußt. Man ist ĂŒberrollt worden, man hat starr dagesessen und verwundert und besorgt auf die Massen geschaut, die, ganz genau so wie beim RattenfĂ€nger von Hameln(Stadt im Westen) dem klingenden Spiel der glĂŒckverheißenden Melodie hinterher liefen. Goldenes (West-)Deutschland! BlĂŒhende Landschaften! Der Mensch neigt dazu alles Negative, selbst gesichertes Wissen, auszublenden.

Wird man heute gefragt: Bist Du froh jetzt die Demokratie zu haben, so verhĂ€lt man sich gegenĂŒber dem Fragenden verschieden. Je nachdem, wer fragt.

 Ist es ein Vertrauter, so bringt man ihm vorsichtig bei, dass die Demokratie nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Und die Freiheit nicht die, die man sich erhofft hatte.  Ist es jemand, von dem eventuell die weitergehende BeschĂ€ftigung, der Broterwerb also, vielleicht sogar noch im Westen, abhĂ€ngt, so agiert man ganz vorsichtig und vielleicht lĂŒgt man sogar fĂŒr den Zweck.

 Ostdeutschen Fremden gegenĂŒber kann man provozierende Fragen stellen und man bekommt auch Antworten zu ihrem Befinden 22 Jahre nach der Vereinigung:

Und habt ihr jeden Tag Bananen? – Ja, aber ich kann das grĂŒne Zeug nicht mehr sehen. Man weiß auch nicht mit welchem Giften die behandelt wurden.

Und könnt ihr jedes Jahr in den Urlaub fahren in ein Land eurer Wahl?  – Ja, aber wir brauchen den Urlaub auch. Der Stress auf Arbeit nimmt jedes Jahr zu.

Und könnt ihr sagen, schreiben, malen, was immer ihr wollt? – Ja, aber es ist so unheimlich schwer Bilder zu malen, wenn die Marmelade auf dem Brot fehlt.  Und schreiben, solange ich das privat mache, stört es keinen, aber es liest auch niemand.

 Was vermisst ihr nach der Vereinigung?

Mehr Zeit fĂŒr die Familie, fĂŒr die Freunde, mal ganz entspannt sein, keinen Gedanken daran, wie lange noch Arbeit im Betrieb ist, keine Sorge um die Kinder, um die Ausbildung, nicht stĂ€ndig kĂ€mpfen mĂŒssen, den Geschmack von frischen Erdbeeren aus dem eigenen Garten, keine Sorgen um Rente und um eine ordentliche Behandlung beim Arzt, mal wieder in das Theater
., mal mit den Kindern in den Urlaub fahren,

.

 Keine Frage, der Staat DDR war nicht der Ideale Zustand. Und das Versprechen von  Freiheit, Gleichheit, BrĂŒderlichkeit und dem Paradies auf Erden konnte nicht eingelöst werden. Der Wohlstand im Vergleich zum Nachbardeutschland  ließ zu wĂŒnschen ĂŒbrig, die persönliche Freiheit hing nicht unwesentlich vom Platz in der Gesellschft ab. (-Wie das ĂŒbrigens auch heute im vereinigeten Deutschland so ist.)  

 Trotzdem. Das Volk und die FĂŒhrung der DDR haben ihre Chance verspielt. Die Schaufenster des Westens haben ihre Wirkung gehabt. Die aus dem Westen geschickten Fahnen und Transparente haben die letzte Wahl der DDR entschieden. Keine Chance den Staat DDR besser zu machen, nur der Fußweg  in den Westen war noch möglich. Die Ostgebiete wurden ins Reich zurĂŒckgeholt. Als Arbeitskraftspender, als verlĂ€ngerte Werkbank. Alles andere wurde plattgemacht.

 Gewonnen haben die, den es immer schon gut ging. Besonders haben die gewonnen, den es schon immer besonders gut ging. Die blĂŒhenden Landschaften im Osten entstehen auf denStellen auf denen einst HĂ€user standen, die heute abgerissen sind, weil die Leute in den Westen zum Arbeiten gingen. Eine Angleichung der Löhne, Renten und Arbeitslosenquoten zwischen Ost und West ist nicht in Sicht (besteht nur als Wahlversprechen der CDU). – Es sei denn im  Westen sinken  die Löhne weiter und die Arbeitslosenzahlen steigen.

Dann kann von gleichmachender Vereinigung gesprochen werden.

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